Apple Arcade als neuer Stern am Gaming-Himmel

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Die Aufmerksamkeit war den Verantwortlichen bewusst, als sie im Hauptquartier Neuigkeiten zum Service namens Arcade bekannt gaben. Die Rede ist vom Unternehmen Apple, das die Gaming-Welt revolutionieren möchte und damit einen noch größeren gesellschaftlichen Einfluss anstrebt. Am 19. September 2019 war es soweit und ein Widersacher zu Microsoft, Nintendo und Google mit exklusiver Spielbibliothek war geboren. Wir haben alle Details gesammelt.

Exklusive Spiele sorgen für Aufmerksamkeit

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Die Nutzer diverser Apple-Produkte durften sich auf Mitte September freuen. Am 19. des Monats erschien endlich auch offiziell der neue Service, der unter dem Namen Arcade läuft. Es handelt sich um einen Streaming-Dienst, der es ermöglicht, für einen monatlichen Grundbetrag von 4,99 $ exklusive Spiele zu nutzen. Er richtet sich an alle Gamer auf dem iPhone, iPad, iPod Touch, Mac oder Apple TV-Geräten. Grundsätzlich ist der App Store bereits jetzt eine einzigartige Plattform mit über 300.000 Spielen, die zum Download zur Verfügung stehen. Beliebte Beispiele dafür sind das landwirtschaftliche Rollenspiel Stardew Valley, Minecraft oder Sand Balls. Deshalb richtet sich Arcade vor allem an all diejenigen, die sich nicht durch diese Spielwüste kämpfen, sondern das Game finden möchten, das ihnen gefällt. Die Besonderheit ist die Vielseitigkeit der Anwendung, die laut Heise endlich ausprobiert werden kann. So können die Games auf allen Apple-Geräten gespielt werden, während man diese Funktionalität bei herkömmlichen Anwendungen vergeblich suchte. Abseits der 300.000 bekannten Spiele werden im Laufe der Zeit weitere 100 neue und vor allem Arcade-exklusive Spiele den Weg in das Abonnement finden.

Die Entwickler hoffen, mit diesen exklusiv für die Plattform in Zusammenarbeit mit bekannten Studios entwickelten Games neue Interessenten anlocken zu können. Diese sollen auf die Vorlieben der Spieler ausgerichtet sein. Multiplayer ist ebenso elementar wie gute Stories. Dazu sollen Besonderheiten wie Augmented Reality integriert werden. Apple schlägt einen seiner größten Widersacher in Google damit um rund zwei Monate. Google bringt mit Stadia im November einen eigenen Abonnement-Service auf den Markt. Während Stadia darauf ausgelegt ist, Spiele auf Chrome, Pixel Phone oder Chromecast Ultra zu streamen, lassen sich die Games bei Apple Arcade auch herunterladen und offline spielen. Die Funktionalität wird noch dadurch erweitert, dass Arcade mit den Controllern der Xbox One S und PlayStation 4 kompatibel ist. Sonic Racing (Sega und HardLight), Frogger in a Toy Town (Konami) und Lego Brawls (Lego und Red Games) sind nur drei Spiele, der über 100 angekündigten.

Das Netflix-Konzept wird zuletzt oft erwähnt

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Netflix ist in den letzten Jahren das beste Beispiel, wenn es um Streaming-Abonnements geht. Wieder und wieder wird „Netflix des …“ angeführt, ob im Sport (DAZN), eLearning (CoVince) oder ähnlichen Genres. Immer mehr Menschen sind bereit dazu, Geld für ein Abonnement auszugeben, wenn dafür der Angebotsumfang stimmt. Ein Beispiel, das schon länger existiert, ist der von inside digital beschriebene Xbox Game Pass Ultimate. Microsoft spricht mit dem Konzept erfolgreich Gamer auf der Xbox One an und verlangt dafür 9,99 €. Ob die aggressive Preispolitik Apples in der Lage ist, Kunden abzuwerben? Das Problem dürfte vor allem darin liegen, dass die Spieler noch ein neues System benötigten, wenn sie nicht ohnehin bereits iPhone-Besitzer sind. Wie Netflix haben jedoch alle Gaming-Plattformen, zu denen auch Nintendo Switch Online gehört, ein Kernproblem. Die Bibliotheken ändern sich und das gerade begonnene so spannende Spiel könnte einen Tag später bereits nicht mehr verfügbar sein. Dieses Problem ist eines der Hauptargumente, die aktive Spieler gegen die Plattformen anführen. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Ebenfalls geht der Zugriff verloren, wenn das Abonnement endet. Somit lohnt sich das Konzept nur für Vielspieler.

Die Streaming-Technologie hat sich ohnehin längst unaufhörlich in der Entertainment-Industrie verbreitet. Ein großes Beispiel ist die TV-Welt. Immer mehr Menschen haben gar keinen Fernseher mehr daheim, sondern verwenden Online-Dienste wie TV Now oder Joyz. Viele von ihnen nutzen für vollen Streaming-Zugriff oder Werbefreiheit ebenfalls Abonnements. Die Casino-Welt ist ebenfalls ein Profiteur der Streaming-Technologie, wie die Live Casino Übersicht von Betway zeigt. In Blackjack, Roulette, Poker und Co. sind Live-Dealer für den Spieler verfügbar und führen wie im realen Gegenstück durch das gewählte Spiel. Hier hat das Streaming vor allem den Sinn, eine reale Atmosphäre zu produzieren. In der Musikindustrie gibt das Streaming längst vollends den Ton an. Services wie Spotify, Deezer oder Amazon Music bieten für einen moderaten Betrag unbegrenzte Musik an, ohne dass wir jemals wieder für ein Album ins Portemonnaie greifen müssen.

Es ist eindeutig, dass Streaming die Zukunft verschiedenster Branchen ist. Wie frühzeitig der Wandel vollzogen wird, hängt auch vom jeweiligen Angebot ab, das dem Nutzer zur Verfügung gestellt wird. Im Fall des Gamings bestehen nach wie vor Probleme, doch das Potenzial ist nicht abzustreiten. Apple Arcade ist ein Konzept, das weiter geht als viele vorherige Entwicklungen. Der Erfolg der ersten Monate wird zeigen, ob es langfristige Überlebenschancen besitzt.

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