Conan Exiles zeigt, warum Onlinegames ein schwerwiegendes Problem haben

Conan Exiles verliert derzeit drastisch Spieler und das zeigt, welches Problem Onlinespiele haben.

Die Zeiten, in denen Onlinegames neu und interessant waren, sind vorbei. Klar, es gibt noch immer diejenigen, die dieses Genre super finden, so wie es auch heute noch Spieler gibt, die Adventures gut finden oder Retro-Spiele, doch der große Hype hat sich gelegt. In den vergangenen Jahren wurde kein AAA-MMORPG mehr angekündigt und es werden nur noch „kleinere“ Onlinegames wie MOBAs oder Online-Shooter mit Freude gespielt. Selbst, wenn es um größere Games wie The Division oder Destiny geht, tritt der Online-Aspekt in den Hintergrund, weil man dann entweder alleine oder maximal mit einigen Freunden spielt – das ist weit entfernt von dem, was MMORPGs zu bieten haben.

Der Spielemarkt hat sich gewandelt

Mit Conan Exiles wollte Funcom groß in den Markt der Survival-Onlinespiele einsteigen. Ein Markt, der ebenso schnell wieder in der Versenkung verschwand, wie er aufkam. Und genau das zeigt sich auch beim Spiel. Anfangs groß gehypt, spielt es heute kaum noch jemand. Das hat mehrere Gründe, die typisch für Onlinespiele sind.

  1. Es werden zu selten neue Inhalte geliefert. Spieler brauchen Beschäftigung in Spielen. Ist der Content durchgespielt, gibt es nichts Neues mehr zu tun und zu entdecken und dann stellt sich schnell Langeweile ein. Das hat man schon bei anderen Spielen gesehen und ist ein großes Problem, mit dem Onlinespiele zu kämpfen haben. Content muss schnell geliefert werden und das können die meisten Entwicklerstudios nicht leisten.
  2. Die Luft ist raus. So nett das Survival- und Sandbox-Prinzip auch war, irgendwann hat man einfach keine Lust mehr, immer dasselbe zu tun. Ständig dieselben Rohstoffe abzubauen, irgendwas zu craften und zu überleben. Das fühlt sich irgendwann an, wie am Fließband zu arbeiten und vergrault die Spieler.
  3. Koop-Spiele wie Destiny oder kompetitive Spiele wie Overwatch liefern den Fans genau das, was sie wollen. Entweder Koop oder PvP. Ein Spiel, das beides verbinden will, hat es immer schwer, denn in der Regel wird alles aufgrund von Kompromissen im Spielsystem nur „halbherzig“ umgesetzt. Kompromisse geht aber kaum ein Spieler gerne ein. Deswegen sucht man sich als PvP-Fan ein gutes PvP-fokussiertes Spiel und als PvE-Fan eines, in dem man mit Freunden kooperativ spielen kann. Und da fällt ein Onlinespiel, das beides miteinander vermischen will, unter den Tisch.
  4. Die Early-Access-Phasen dauern zu lange. Je länger ein Spiel sich in der Early-Access-Phase befindet, desto mehr stellt sich der Gedanke an, dass die Entwickler nur das schnelle Geld machen wollten und sich dann hinter Early Access verstecken, weil sie selbst nicht überzeugt von ihrem Produkt sind und Reviews vermeiden wollen. Auch das schreckt mit der Zeit Spieler ab.
MMORPGs funktionieren momentan nicht auf dem Massenmarkt, doch Entwickler wollen das nicht einsehen und müssen es auf die harte Tour lernen. Klick um zu Tweeten

Spiele-Entwickler sollten erkennen, dass die Zeiten der MMORPGs vorbei sind. Klar, es gibt noch eine Nische von Spielern, die dieses Genre gut finden und gerne spielen, doch dann sollten sich die Spiele auch an diese Nische richten. Mit einer Handvoll Spielern und wenig Ausgaben, kann man ein so kleines Spiel für die kleine Zielgruppe eine Weile betreiben. Doch, wenn sich dann der Größenwahn einstellt und man den Massenmarkt erreichen will, dann macht sich schnell Ernüchterung breit. Denn dieser Markt funktioniert momentan ganz anders.

Vorheriger ArtikelNeue Klasse Mystic für Black Desert Online angekündigt
Nächster ArtikelGamigo schluckt umstrittene YouTube-Firma Mediakraft

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.