Crytek CEO wirft das Tuch: Gut aufgestellt und bla!

Heute habe ich mir einmal den Artikel „Cevat Yerli legt CEO-Posten bei Crytek nieder“ von meinem Kollegen Andreas durchgelesen. Natürlich soll Berichterstattung neutral sein, von daher ist sein Artikel vollkommen in Ordnung, aber ich habe dazu dann doch eine persönliche Meinung und die will ich natürlich auch jedem mitteilen, was auch sonst.

Cevat Yerli, Mitgründer und Mitgeschäftsführer bei Crytek, hat in einer offiziellen Pressemeldung mitteilen lassen das er das Unternehmen verlässt und die strategischen Geschicke an seinen Bruder übergibt – Familiendynastie incoming.

Aber von diesem zugeschiebe von Geld und Verantwortung möchte ich mich hier einmal distanzieren und einen Satz von Cevat aufgreifen: „With the company in a strong position, now is the ideal time to recognize the existing leadership’s excellent achievements over these past two years and formally transition executive leadership to Avni and Faruk.“.

Übersetzt heißt das Ganze dann: „Mit der Firma in einer starken Marktposition ist der ideale Zeitpunkt gekommen die bestehende, herausragende Leistung des Managements der letzten 2 Jahre zu würdigen und werde meine Aufgaben formal an Avni und Faruk übertragen.

Spätestens hier kotzen Crytek-Mitarbeiter im Strahl

Ich mein, gut, kann ja sicherlich auch mal sportlich sein mehrere Monate ohne Gehaltszahlung auszukommen, immerhin scheint das ja eine ganz tolle und neue und vor allem exzellente Arbeit zu sein – trolololol.

Im Artikel „Crytek schon wieder in der Krise oder immer noch?“ vom 05. März 2017, der Massenschließung und Entlassung vom Artikel „Crytek macht dicht! Alles raus, außer CryEngine, Frankfurt und Kiew!“ vom 20. Dezember .2016, als auch dem Artikel „Quelle bestätigt: Crytek zahlt mehrere Monate keine Gehälter“ vom 12. Dezember 2016 wird ersichtlich das Crytek gar nicht so rosig aufgestellt ist, wie man es hier mit Marketing- und PR-Blabla an uns verkaufen möchte.

Aber hey, immerhin weiß ich aus interner Quelle das die Geschäftsführung in dieser Zeit mehrere Porsche auf Firmenkosten geleased und für sich genutzt haben – Armut sieht von oben auch immer so ekelig aus!

Taschen voll, Konten leer

Das es bei Crytek mehr als ein Problem gibt ist eigentlich jedem, der ein wenig in der Branche aktiv ist, klar. Dennoch kram ich gerne noch einmal einen Artikel vom 29. August 2016 hervor. Dort haben wir uns mal die Finanzlage von Crytek angesehen und errechnet, dass das Durchschnittsgehalt bei Crytek in 2014 bei satten 4.000 EUR lag.

Natürlich gehe ich davon aus, dass das Gehalt leistungsbezogen, fair und gerecht in den Arbeitsverträgen festgehalten wurde. Tzjoah, so kann man sich irren – denn ich behaupte mal, dass das Durchschnittsgehalt von einem Crytek-Mitarbeitet, welcher vielleicht nicht gerade einen Porsche auf Firmenkosten durch die Gegend fährt, nicht in dieser Größenordnung ausfallen dürfte.

Nun geht das Unternehmen also in der Familie einmal durch alle Hände, so dass sich jeder einmal ein wenig Boni auszahlen lassen und dann die Biege machen kann.

Der Aufstand der Angestellten?

Das ist etwas, das finde ich, gerade in Deutschland, sehr interessant. Es wird bis zum Erbrechen gebuckelt, man ordnet sich ohne Ende unter, schiebt seine eigenen Wünsche, Ziele und Träume bei Seite und investiert seine Energie in ein Unternehmen und hofft gemeinsam mit dem Unternehmen zu wachsen und erfolgreich zu werden.

Doch wo bleibt der Aufstand der Angestellten? Was bringt es denn der Firma oder den Kollegen, wenn alle mit einem Gesicht wie 7-Tage-Regenwetter durch die Gegend laufen, aber keiner motiviert genug ist etwas an diesem Missstand zu ändern?

Ich wollte wohl mal sehen was passiert, wenn der Support, das Marketing und die PR-Abteilung gemeinsam beschließen das sie in diesem durchschaubaren Ausnutzungsgangbang einfach mal ein Sitzstreik machen, oder den Leuten auf die Porsche-Windschutzscheibe kacken – keine Ahnung, aber einfach nur sitzen und beschweren ist halt einfach zu wenig, wenn man denn wirklich etwas ändern möchte.

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1 Kommentar

  1. Vielleicht gibt es keinen Aufstand weil es dann doch nicht so schlimm ist wie alle behaupten???
    Und der Satz „ich behaupte mal“ zeugt von gutem Journalismus.
    Eine Meinung vertreten ist ja schön und gut, aber nicht nachgewiesene Behauptungen aufzustellen geht trotzdem nicht.

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