Die Entwicklung von Online Games – von WoW bis LoL

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Spiele hat es schon immer gegeben, seitdem die Menschheit existiert. Doch dann kam die Digitalisierung und hob das Spielen auf ein neues Level, das bis dato völlig unbekannt war. Als nächster kräftiger Booster wirkte das Internet, das die Grundlage für eine weltweiter Gamer-Vernetzung bietet und so eine Vielfalt neuer Kontakte und Spielmöglichkeiten schuf.

Schon in den 50er Jahren gab es erste Probeläufe mit virtuellen Spielen, die in der Entwicklung des heute uralten und dennoch hochinteressanten Klassikers „Spacewar!“ mündete – dem ersten echten Computerspiel: Das war 1961. Nur sehr allmählich enterten die Videospiele zuerst die großen Spielhallen und anschließend, per Konsole, unsere Wohnzimmer. Die LAN-Partys der 90er Jahre waren erste Vorboten für die folgende Online-Rundumvernetzung, die heute von Skandinavien bis Afrika und von den USA bis nach China reicht. Was auch immer wir heute spielen möchten, vom komplexen MMORPG bis hin zur schnellen Poker Runde: Die passende Software ist nur einen Mausklick entfernt, und auch Mitspieler werden sich problemlos irgendwo auf der Welt finden lassen.

World of Warcraft eröffnete eine neue Ära

World of Warcraft gehört zu den Evergreens der Online-Spielebranche. Das MMORPG wurde bereits Ende 2004 aus der Taufe gehoben, in Europa kam WoW dann ein paar Monate später an. Eine wahre Welle erfasste damit zuerst Australien, Neuseeland, Mexiko, Kanada und die USA und spülte anschließend auch bei uns die Gaming-Freunde auf dem direkten Weg an den Rechner. Noch immer lässt sich WoW mit Fug und Recht als eines der herausragendsten Computerspiele überhaupt bezeichnen, allein zwischen 2004 und 2012 resultierten aus dem Verkauf mehr als 10 Milliarden Dollar Umsatz.

Im Jahr 2015 zahlten 5,5 Millionen Abonnenten Monat für Monat ihren Tribut, um mit an Bord bleiben zu dürfen. Die regelmäßigen Erweiterungen halten WoW konstant up to date, die letzte von ihnen erfolgte 2018 mit Battle of Azeroth. Für Ende August 2019 ist sogar eine Neuveröffentlichung der allerersten Spielversion angekündigt, die sicherlich heftige nostalgische Gefühle aufkommen lassen wird. In alten Zeiten war garantiert nicht alles besser, Grafik und Handling dürften inzwischen absolut veraltet sein. Doch wie gern erinnert man sich an die Anfänge einer ganzen Ära!

Final Fantasy passt sich immer wieder neu an

Noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat das RPG Final Fantasy, dessen allererster Vorgänger 1987 auf den Markt gelangte. Zu diesem Zeitpunkt gab es das World Wide Web, so wie wir es heute kennen, noch überhaupt nicht, darum kamen die ersten Teile der Serie auch hervorragend ohne digitale Vernetzung aus. Erst Final Fantasy XI schaffte 2002 den Sprung in die große weite Online-Welt und schlug dort ein wie ein Royal Flush beim Poker.

Auch bei diesem Spiel wird eine monatliche Gebühr fällig, das scheint aber nur ein geringes Hindernis zu sein. Laut verschiedener Verlautbarungen im Netz hat darf sich „Final Fantasy XIV“ aktuell über 16 Millionen angemeldete Nutzer freuen, was in der Tat kein Pappenstiel ist. Offiziell gilt die Annahme, dass etwa 600.000 davon aktiv ein Abo bezahlen, die Verkaufszahlen sind derzeit eher rückläufig. Doch gerade jetzt soll eine neue Erweiterung mit dem verheißungsvollen Namen Shadowbringers erscheinen, die erfahrungsgemäß das Potenzial besitzt, den Karren wieder ein gutes Stück nach vorn zu hieven.

Online-Casinos wurden zu Live-Erlebnis-Centern

Wenn wir uns im Bereich der Online-Casinos umsehen, lässt sich gut beobachten, wie die Spiele, wie Roulette oder Poker, immer intensiver und teilweise auch schneller werden. Am Beispiel des Roulettes erkennen wir deutlich: Von einer flachen Grafik, die nur das Nötigste zeigte, und teilweise umständlichen Funktionen haben wir uns nun schon bis zum Live-Croupier und einer zügigen, interaktiven Menüführung entwickelt. Online Poker verändert sich ebenfalls: Spielten vor 10 Jahren die meisten Spieler noch Cash Games mit mehreren Minuten Bedenkzeit pro Zug, so haben sich inzwischen schnellere Varianten etabliert. Zu den regulären Cashgames gesellten sich in den letzten Jahren immer mehr virtuelle Sit-and-Gos, die richtig viel Tempo ins Spiel bringen und sich so auch für das kurze Vergnügen in der Frühstückspause eignen.

Poker BLAST gehört zu den jüngsten Neuerfindungen, die mit einem zufälligen Preispool funktionieren und mit eher kleinen Buy-ins bis 30 Dollar locken. Sobald alle Teilnehmer am digitalen Tisch sitzen, wird der Preispool per Zufall bestimmt und dann geht es turbomäßig zur Sache. Genau das Richtige in Zeiten, wo müßige Brettspiele im Schrank verstauben und Terminpläne eng definiert sind!

Casual Games sind schnell verfügbar und leicht zu lernen

Auch nette, kleine Casual Games für zwischendurch fallen in dieses Muster. Sie sind sehr leicht zugänglich, lassen sich intuitiv bedienen und bescheren schnelle Erfolgserlebnisse. Langwieriges Lernen und Ausprobieren gibt es auf diesem Sektor nicht, der Spieler stürzt sich direkt ins Vergnügen, auch wenn er noch ein Neuling ist. Was in vordigitalen Zeiten „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder „Schnick Schnack Schnuck“ war, das ist heute Candy Crush, Mahjong und Bejeweled.

Natürlich locken die bunten virtuellen Spielchen heute viel eher Erwachsene an als die alten analogen Augen- und Fingerübungen. Es ist aber auch zu einladend, mal eben das Handy herauszuholen und ein paar Juwelen oder bunte Bonbons hin- und herzuschieben, um kurz darauf wieder ins nächste Level zu klettern! Normalerweise sind Casual Games zunächst einmal gratis zu haben und lassen sich jederzeit downloaden. Die Anbieter verdienen ihr Geld durch optionale In-App-Käufe, die den Nutzer schneller ans jeweils begehrte Ziel bringen. Denn nicht nur beim Online Poker ist Geschwindigkeit mittlerweile die halbe Miete, auch bei Candy Crush und Co. möchte sich niemand ewig lange abmühen.

Aus Minecraft wurde ein milliardenschweres Imperium

Das Open-World-Game Minecraft feierte just seinen 10. Geburtstag, so lange ist sein Marktauftakt schon her. Etwa 155 Millionen Mal wurde das Spiel in der vergangenen Dekade schon verkauft, diesen Rekord toppt kein noch so starker Konkurrent. Hier haben wir ein schönes Beispiel vor uns, wie sich mit schlichter, pixeliger Würfelgrafik jede Menge Furore machen lässt! Die grob-eckigen Formen waren bei Minecraft von Anfang an eine Art Markenzeichen und werden sicherlich niemals verschwinden, ganz egal, wie sehr die Leistung unserer Grafikkarten auch explodiert.

Allerdings soll das nicht heißen, dass Minecraft sich seiner Weiterentwicklung verschließt, ganz im Gegenteil: Was Technik, Funktionen und Formenvielfalt betrifft, wird in diesem Spiel immer wieder nachgebessert, allerdings eher im Flow, ohne dafür jedes Mal eine neue Version herauszubringen. Microsoft hat übrigens die Entwicklerfirma Mojang schon 2014 aufgekauft, und zwar für die irre Summe von 2,5 Milliarden Dollar nach einem heißen Verhandlungs-Poker. Als der Programmierer Markus Persson noch in seinem stillen Kämmerlein über die ersten Anfänge brütete, hätte er sich das sicher nicht zu träumen gewagt.

Fortnite fing mit kostenlosem Battle Royal an

Im Vergleich zu Minecraft ist Fortnite noch ein absoluter Newcomer, und doch schon in aller Munde. Vor allem die junge Generation liebt dieses Koop-Survival-Spiel, das im Jahr 2017 als kostenloses Battle-Royal-Game herauskam. Battle Royal, das bedeutet: Im harten Kampf von bis zu 100 Spielern gegeneinander bleibt nur ein einziger Sieger – eventuell auch mit seinem Team – übrig. Das klang schon vorletztes Jahr ähnlich spannend wie ein millionenschweres Texas Hold’em Turnier, und ist es natürlich bis heute geblieben. Hinzu kam etwas später der kostenpflichtige Rette-die-Welt-Modus mit der Herausforderung, eine stabile Festung gegen Massen von umherirrenden Zombies zu bauen.

Der erste Köder hat derartig gut gewirkt, dass die Einnahmen, die der Entwickler aus Fortnite zieht, nicht mehr zu verachten sind. Ende 2018 kam dann noch ein Kreativmodus heraus, der dazu anregt, sich eine eigene Inselwelt zum anschließenden Bespielen zu schaffen. So kommt eins zum nächsten, die Fortnite-Fans werden Stück für Stück tiefer in den Bann dieser neuen digitalen Welt gezogen. Ein gar nicht mal so schlechtes Konzept, oder? Daneben gibt es mit den V-Bucks sogar eine eigene digitale Fortnite-Währung: So erklimmen wir die nächste Vermarktungsstufe für Online-Spiele, die Epic Games allein im Jahr 2018 fast 300 Millionen Dollar einbrachte.

League Of Legends – Evolution einer Gaming-Legende

Das Free-to-play-MOBA League of Legends macht aktuell besonders im eSport-Bereich von sich reden. Der FC Schalke 04 betreibt sogar ein eigenes LoL-Team, das in den entsprechenden Turnieren ziemlich gut abschneidet. Dass digitale Games einmal als echte Sportarten gesehen werden, war Ende des 20. Jahrhunderts noch gar nicht absehbar! Aber Spiele wie dieses haben es möglich gemacht, sie bringen sogar schon gut bezahlte Profis hervor, die von ihren Gewinnen leben können.

League of Legends kam im Jahr 2009 heraus und hatte sieben Jahre später bereits 100 Millionen monatliche Nutzer. Inspiriert wurden die Entwickler von Warcraft III, und doch haben wir hier eine fundamental eigene Spielidee vor uns. Dieses Game erhält seine Updates ungefähr alle zwei Wochen, unterliegt also einer ständigen Modifikation, schleichend und doch von aller Welt beachtet.

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