
Der Schlag kam überraschend: Deep Silver/Koch Media zog plötzlich den Steam-Release von Metro: Exodus zurück, um das Spiel ein Jahr lang zeitexklusiv über den Epic Games Store anzubieten. Und das kommt nicht so gut an.
Man mag von Steam halten, was man will und es ist richtig, das Konkurrenz das Geschäft belebt und es bei den Online-Spieleplattformen wichtig war, dass nun ein Epic Games Store auftaucht. Aber, die Art und Weise, wie Epic Games momentan vorgeht, verärgert immer mehr Spieler.
Ein Spiel, das sehr lange über Steam vorzubestellen war, plötzlich und ohne Vorankündigung von der Plattform zu nehmen, nur um es dann über einen Exklusivdeal im Epic Games Store anzubieten, ist nicht die feine englische Art. Hier merkt man eindeutig, dass die Wünsche der Community offenbar nicht so wichtig sind, wie das Geld. Der Epic Games Store verlangt nur 12 Prozent Provision von den Publishern/Entwicklern, Steam 30. Klar, dass ein Unternehmen lieber weniger abtreten möchte.
Die Community findet diesen Schritt aber alles andere als gut. Überall liest man Kritik. Es hat sich ein kleiner Shitstorm zusammengebraut. Diese Kritik richtet sich nicht gegen eine Konkurrenz zu Steam, sondern gegen die Art und Weise, wie Epic Games gemeinsam mit den Publishern und Entwicklern hier vorgeht. Solche Aktionen wie bei Metro: Exodus zerstören das Vertrauensverhältnis zwischen Spielern und Publishern. Man lässt die Kunden im Glauben, ein Spiel über eine Plattform anzubieten, eröffnet die Vorbesteller-Phase und plötzlich nimmt man den Titel runter und lockt die Spieler dann zu einer neuen Plattform. Wo sie wieder ihre Daten hinterlegen und einen neuen Launcher installieren müssen, der nicht mal User-Bewertungen zulässt.
Die Nacht-und-Nebel-Aktion rund um die Entfernung von Metro: Exodus von Steam führte zu einem kleinen Shitstorm. Klick um zu TweetenNach all der Kritik schaltete sich jetzt sogar THQ Nordic ein. Der Mutterkonzern von Koch Media erklärte, dass die Entscheidung, Metro: Exodus von Steam zu entfernen, alleine bei Koch Media lag. Die Entscheidung wird von oberster Stelle unterstützt.
Valve steht aktuell unter Zugzwang. Die aggressive Art, mit der Epic Games jetzt Steam den Krieg erklärt hat, muss irgendwann Konsequenzen haben. Valve kann sich nicht auf der (noch) größeren Spielerbasis ausruhen. Es sind neue Regeln nötig, die Steam wieder für Publisher und Entwickler attraktiv machen. Und das sollte schnell passieren. Denn vielleicht lassen sich noch mehr Unternehmen von Epic Games mit Exklusivdeals anlocken. Dann aber hoffentlich nicht mehr mit solchen Nacht-und-Nebel-Aktionen wie bei Metro Exodus. Denn sowas kommt bei den Spielern überhaupt nicht gut an.