Epic Games verklagt Fortnite-Spieler, wir finden das nicht gut!

Wie einige vielleicht mitbekommen haben, hat der Publisher Epic Games zwei Spieler wegen Urheberrechtsverletzung angezeigt und fordert bis zu 150.000 Dollar als Schadensersatz. Das Problem dabei ist die Argumentierung. Hier handelt es sich nicht um einen privaten Server, sondern um die Verwendung von Cheats. Wieso werden eigentlich die Anwender angezeigt und nicht die, die diese Software in Umlauf gebracht oder auf der Seite vom Publisher nicht für ausreichend guten Schutz gesorgt haben?

Vorab: Ich kenne Personen, welche bei Epic Games arbeiten und habe diesen Artikel nicht vorher mit ihnen abgestimmt oder zur Abnahme eingesandt. Nachdem das aus dem Raum ist kommen wir mal zum Eingemachten.

Grundsätzlich kann man sich ja freuen, wenn ein Publisher aktiv gegen Cheater vorgeht, vor allem in einem Multiplayer-Spiel. Fraglich finde ich persönlich aber den Schritt zur Strafanzeige und nicht nur der Sperrung des Benutzerkontos. Dies soll natürlich einen abschreckenden Effekt erzielen, aber hat dann doch einen sehr faden Beigeschmack.

@epicgames verklagt 2 Cheater und nicht die Programmierer oder Cheat-Entwickler. Finde den Fehler. Klick um zu Tweeten

Zwar handelt es sich dabei um den Battle Royal Free-2-Play Multiplayer-Modus von Fortnite, welcher erst vor Kurzem veröffentlicht wurde, aber, auch wenn es eine kostenpflichtige Kampagnenversion gibt, gibt es in diesem Playerunknown’s Battleground-ähnlichem Spielmodus einen Cash Shop.

Bevor nun jemand Mitleid mit dem Publisher entwickelt: Im Jahr 2013 hat sich Tencent für 330 Millionen Dollar für 40% bei Epic Games eingekauft. 2015 und 2016 haben sich die Umsätze, ohne genaue Zahlen zu nennen, verdoppelt, 2017 wird da keine große Ausnahme sein – also hätte es ein einfacher Ban auch getan.

Aber, dass man gegen Cheater vorgeht ist doch gut… oder?

Jaein, wie gesagt ein Ban hätte gereicht. Es könnte halt auch missbraucht werden. Rockstar Games / TakeTwo haben in der Vergangenheit Entwickler von Mods vors Gericht gebracht, weil man Einbußen bei GTA 5 hatte und nicht so viel Geld ausgegeben wurde. Klar, da wurde gegen die Entwickler vorgegangen, aber jetzt auch gegen die Nutzer von Cheats?

Ich kenne Spiele in denen ist das Cheaten fast unmöglich, da diese richtig programmiert und mit Sicherheitssystemen versehen wurden. Bleiben wir einmal bei GTA 5: 580 Millionen Umsatz im Jahr und nicht einmal ein Anti-Cheat-Schutz in Verwendung. Persönlich bin ich der Meinung das der Anbieter in der Pflicht ist sein Spiel / Produkt zu schützen, sei es nun Manipulation, Urheberrechtsverletzung oder was auch immer.

Millionen an Umsatz machen und dann an der falschen Stelle sparen. #Ironie Klick um zu Tweeten

Sollte das wirklich durchkommen empfinde ich es als sehr falsches Signal und könnte Publishern von Spielen in Zukunft ermöglichen, nicht nur unliebsame Inhalte von YouTube zu entfernen, sondern auch Mods zu verbieten, die Entwickler zu verklagen und sogar die Nutzer dieser Mods verklagen. Das es auch anders gehen kann ist in folgendem Artikel nachzulesen: Apple zahlt 200.000 Dollar an Hacker.

Da ich ja nun einmal Leute bei Epic Games kenne hoffe ich, dass das Ganze nicht zurückfeuert, denn immerhin gibt es mit Anonymous eine nach wie vor starke Bewegung mit Zielsetzung auf Freiheit aller Daten. Ich weiß auch nicht wer solche Entscheidungen wirklich getroffen hat und ob die Person diesen potentiellen Brandsatz überhaupt abschätzen konnte.

Ich hoffe auf jeden Fall für die Angeklagten das die Sache mit Freispruch und keinem Schuldspruch oder einer Geld-, oder wie teilweise aus der Community gefordert, Haftstrafe ausgeht. Sollte es zu diesem Thema irgendwas Neues geben, halten wir euch natürlich auf dem Laufenden.

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