Vom ewigen Spiele-Hopping: A Never Ending Story

Wie ich letztens feststellen musste, leide ich an einer schwerwiegenden Form von, wie ich es gerne nenne, "Spiele-Hopping". Dieser Begriff bezeichnet für mich schlicht und ergreifend das gleichzeitige Beginnen von verschiedenen Spielen, ohne diese jedoch fertig zu spielen. Ich bekenne mich schuldig und frage mich gleichzeitig: Warum?

Zu viel Angebot

Die Steam-Bibliothek ist voll, während des letzten Summer-Sales waren die Augen wieder mal größer als der Magen und dank Family-Sharing ist noch zusätzlich für Gaming-Futter gesorgt. Bei all der Hülle und Fülle kann die Entscheidung für den nächsten Titel schon mal schwer fallen und kurzerhand werden einfach zwei oder mehrere Titel runtergeladen und angespielt. Doch nur in den seltensten Fällen bleibe ich dann wirklich lange an einem Titel hängen.

 

Die Spreu vom Weizen

Die Titel, welche ich länger als 20 Stunden gespielt habe und immer noch spiele, kann ich beinahe an einer Hand abzählen. Zu den Auserwählten gehören The Elder Scrolls: Sykrim, The Witcher 3: Wild Hunt, Terraria, Hearthstone und Stardew Valley. Alles andere in meiner Bibliothek wurde meist lediglich ein paar Stunden lang angespielt und dann relativ schnell wieder ignoriert. Dabei tummeln sich unter den Vergessenen  ein paar tolle Titel, unter anderem Tomb Raider, Bioshock I sowie sämtliche Teile der Anno-Reihe und viele sonstige Perlen der Spiele-Welt. Also eigentlich Grund genug sich über Stunden in fantastischen Welten zu verlieren-oder etwa doch nicht?

Time Is Monkey 

Leider, so kennt man das im Leben, hat der Tag meist zu wenige Stunden für all das, was es zu erledigen gibt. Häufig bleibt dabei zwischen all den Pflichten das Vergnügen auf der Strecke und man verkneift sich die eine oder andere Stunde Zocken- nur um sie durch meist noch sinnlosere Aktivitäten zu ersetzen. Die Wahrheit ist einfach, dass ich, vielleicht auch aufgrund einer gewissen Stigmatisierung, welche mit diesem Hobby einhergeht, oft ein sehr schlechtes Gewissen habe wenn ich die Uni-Bücher durch das Gamepad ersetze. Es ist die lauernde Angst davor, dass ich mich möglicherweise wirklich Stunde um Stunde in einem grandiosen Spiel verlieren könnte und ich die Zeit um mich herum vollkommen vergesse. Dieses Risiko möchte ich oft von vorn herein gar nicht erst eingehen und lasse mich innerlich manchmal nicht so auf bestimmte Spiele ein, wie ich es gerne würde.

Die Lösung?

Bewusst Zeit nehmen für das Gamen, sich ein zeitliches Limit setzen und die Zeit dann auch genießen. Alles andere, wie beispielsweise Instagram aus dem Zeitplan eliminieren und statt dessen in etwas investieren, was tatsächlich mehr Spaß macht. Auch wichtig: Innerhalb der Spiele aussortieren und sich fragen: Ist mir das wirklich wichtig oder spiele ich das Spiel nur aus Bequemlichkeit? So bei mir geschehen bei Hearthstone. Das habe ich ziemlich lange gezockt obwohl es mir schon einige Zeit zum Hals raus hing. Nachdem ich es rigoros von meiner Festplatte gelöscht habe, habe ich jetzt endlich wieder Muße für Witcher 3. Und das lohnt sich allemal mehr!

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