Gronkh darf ab 18-Spiele erst ab 0 Uhr streamen – ein wichtiger und richtiger Schritt

Der bekannte Youtuber Gronkh hat eine Rundfunklizenz erhalten, die notwendig ist, wenn er weiterhin über Twitch streamen will. Allerdings muss er sich nun an harte Jugendschutz-Auflagen halten – das ist ein erster wichtiger und richtiger Schritt.

Mit der Rundfunklizenz wird der Twitch-Kanal von Gronkh wie ein Fernsehprogramm behandelt und hier muss er sich an den Jugendschutz halten. Das heißt, Spiele ab 16 Jahren darf er erst nach 22 Uhr streamen und Spiele ab 18 Jahren erst nach 23 Uhr. Zudem ist ein Jugendschutzbeauftrager abzustellen, der die Inhalte sichtet und in Sachen Werbung muss höllisch aufgepasst werden. Und schon beschweren sich die Fans, dass dies nicht mehr zeitgemäß ist und sich jeder doch sowie Gewaltfilme und Pornos anschauen kann, wie er will. Außerdem sollten die Eltern mehr auf ihre Kinder achten und man soll die Konsumenten und Streamer doch in Ruhe lassen und ab-18-Inhalte rund um die Uhr frei für Jedermann zugänglich machen.

Nein, Inhalte ab 16 und ab 18 sollten NICHT frei für jedermann zu jeder Uhrzeit zugänglich sein. Nur, weil man sich Pornos und Filme ab 18 sonstwo runterladen kann, heißt das nicht, dass man es auch frei tun darf. Und nein, hier gehören nicht nur die Eltern in die Verantwortung genommen, sondern vor allem auch diejenigen, die diese Inhalte anbieten, um damit Geld zu verdienen und auch der Gesetzgeber. Denn dieser hat den Bürger und vor allem den Kindern im Land eine Verantwortung gegenüber und muss diese schützen. Jugendschutz ist wichtig! Wer das nicht kapiert, der hat den Schuss nicht gehört und schlicht keine Ahnung. So einfach ist das.

Quelle: Gameswirtschaft

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9 Kommentare

  1. Stupider Schluss-Absatz im Artikel… Als ob es was bringt eine Hexenjagd auf einen lokalen Streamer zu machen, während die Plattform ansich global offen ist. Hier geht es null ums Thema Jugendschutz, sondern rein um Geldmacherei, indem man sich die bestverdienensten Streamer rauspickt und mit der Zahlung einer Lizenz zur Kasse bittet.

    Was hat das denn bitte mit Jugendschutzregelung zu tun, wenn einer sich an bestimmte Streamzeiten halten muss, aber tausende andere Streamer weiterhin rund um die Uhr alle Games zeigen dürfen, die für jedermann frei abrufbar sind?

    Wenns der Landesmedienanstalt wirklich um den Jugendschutz gehen würde, dann hätte man eine allgemeine Regelung mit dem Platformbetreiber/Twitch treffen müssen, damit alle potentiell jugendgefährdete Inhalte nicht mehr ohne Altersnachweis abrufbar sind anstatt Anwälte auf 2-3 gutbezahlte Streamer zu hetzen, um sie zum Erwerb einer Sendelizenz zu nötigen. Das macht die ganze Argumentation rund ums Thema Jugendschutz doch total unglaubwürdig.

  2. „Nein, Inhalte ab 16 und ab 18 sollten NICHT frei für jedermann zu jeder Uhrzeit zugänglich sein.“
    Ich bin „ab 16“ und „ab 18″…warum darf ich keinen Zugang zu den Inhalten haben? Vorallem wenn ich nach der Arbeit zu müde bin, um nach 11 noch Streams zu gucken?

    „Nur, weil man sich Pornos und Filme ab 18 sonstwo runterladen kann, heißt das nicht, dass man es auch frei tun darf.“
    Aber WARUM darf ich das nicht?

    • Warum sollte man es dürfen? Warum stehen die Bedürfnisse der Erwachsenen über denen von schutzbedürftigen Kindern?

      Es ist doch ziemlich egoistisch zu sagen: Hey, ich bin jetzt erwachsen, jetzt will ich, das rund um die Uhr überall Pornos und brutale Horrorfilme zu sehen sind. Kinder sind mir schnuppe, sollen sich andere drum kümmern. Aber am besten so, dass ich davon nicht gestört werde.

      Wer Inhalte ab 18 konsumieren will, der sollte das natürlich tun dürfen aber eben nicht so, dass auch Minderjährige das tun können. Beispielsweise mit einer Anmeldung auf einer entsprechenden Plattform, die einen rechtsgültigen Altersnachweis erfordert. Dann hat der Anbieter seinen Teil getan und von da an liegt es in der Verantwortung der Eltern, zu schauen, dass ihre Kinder keinen oder nur eingeschränkten Zugriff zum Account erhalten.

  3. In dem Beitrag werden, wie leider bei den meisten Berichten zu dem Thema, die Dinge falsch dargestellt.
    Die Diskussion über Sinn und Unsinn des Jugendschutzes mal ganz außen vor gelassen, gelten die entsprechenden Regeln grundsätzlich für alle in Deutschland und zwar völlig unabhängig von einer Rundfunklizenz.
    Inhalte ab 16 bzw. 18 Jahren können dabei im übrigen online zu jeder Zeit völlig rechtskonform angeboten werden, solange die Seite, bzw. der Kanäl per age-de.xml passend gelabelt ist. Es liegt hierbei in der Verantwortung der Eltern eine kompatible Jugendschutzsoftware zu installieren. Wird die Seite nicht gelabelt, gelten natürlich die genannten Zeitbeschränkungen.
    Gronkh ist da sogar vorbildlich und arbeitet schon seit Jahren direkt mit der USK für den Jugendschutz auf seinem Youtube-Kanal und seiner Webseite zusammen.

    Eine Rundfunklizenz für Streamer ist völliger Unsinn, basierend auf Regelungen die älter als das Internet sind. Die so oft kolportierte Meinung, dass ohne die Lizenz eine Rechtsfreiheit herrscht, ist schlichtweg falsch.
    Mehr als eine Registrierungspflicht sollte hier völlig unnötig sein. Bei 24/7 Angeboten kann man sicher darüber diskutieren. Es sind aber mittlerweile bei weitem nicht nur große Kanäle betroffen, die sich die hohen Kosten für Lizenz, deren Folgen und die Anwälte leisten können, sondern es bekommmen schon Leute mit wenigen hundert Abonnenten die Schreiben von der Landesmedienanstalt NRW.

    Was zum letzten Punkt führt, denn ausschließlich die Landesmedienanstalt NRW hat angefangen den Streamern die Knüppel zwischen die Beine zu werfen, kurz nachdem dort der ehemalige „Bereichsleiter Medienpolitik der RTL Gruppe“ zum Direktor ernannt wurde. Ein Schelm der nun Böses denkt…

    • Wenn ich bei Youtube Doom eingebe, kommt ein Let’s Play von Gronkh, das ich ohne Zugriffbeschränkung, ohne Account und ohne entsprechende Hinweise schauen kann und innerhalb der ersten 30 Sekunden für Minderjährige verstörende Bilder zu sehen bekomme. Das ist ok so? Hier agiert Gronkh vorbildlich?

      • Ja das ist tatsächlich ok so, da die rechtlichen Vorgaben erfüllt sind. Ein Leitfaden für Webseiten findet sich z.B. hier: h**ps://www.spio-fsk.de/media_content/1237.pdf
        Nach Kapitel 4, unter sonstige Inhalte ab 16 bzw. 18 Jahren ist die Implementierung eines Jugendschutz-Labels eine der genannten Alternativen. Youtube ist dabei generell als ab 18 gekennzeichnet, siehe h**ps://www.youtube.com/age-de.xml und damit liegt die Verantwortung dann bei den Eltern. Das die Kenntnis des existierenden Jugendschutzlabels/-Programms vermutlich nicht besonders verbreitet ist, darf man nicht den Content-Erstellern anlasten, die sich hier rechtlich korrekt verhalten.

        In diesen Zeiten, in denen jeder Nutzer analysiert und ausgewertet wird, wäre es für mich auch völlig inakzeptabel, wenn ich mich plötzlich per Ausweis und somit realen Daten bei Youtube, Twitch & Co. identifizieren müsste. Wir haben bereits einen sehr strengen Jugendschutz, der regelmäßig Erwachsene einschränkt, wenn z.B. Spiele in Deutschland nur in zensierter Form veröffentlicht werden. Der Jugendschutz ist sicherlich nicht immer auch effektiv, aber wirkliche Sicherheit kann es ohne unangemessene Einschränkungen nicht geben, erst recht nicht in einem globalen Netzwerk. Eltern werden also nicht so einfach darum herum kommen, sich damit auseinanderzusetzen, was ihre Kinder so treiben und es sollte auch nicht die Aufgabe des Staates sein, ihnen diese Aufgabe abzunehmen.

        • Der Staat soll den Eltern die Aufgabe auch nicht abnehmen, aber sie unterstützen und seiner Pflicht nachkommen, vor allem die Kinder zu schützen, die in diesem Staat leben.

          Meiner Ansicht nach kann man als Erwachsener nicht sagen: „Hey, jetzt bin ich erwachsen, jetzt darf ich alles! Der Staat soll mich in Ruhe lassen. Ich will alles immer und überall haben, ohne Einschränkung und ich will meine Daten nicht rausgeben müssen. Alle anderen – vor allem Kinder – interessieren mich nicht. Ich bin der King. Nur ich zähle. Nur, das, was ich will, ist wichtig!“

          So funktioniert doch keine Gesellschaft.
          Klar will man sich als Erwachsener in möglichst wenigen Dingen einschränken lassen aber man muss eben auch mal zurückstecken. Gerade, wenn es um den Jugendschutz geht, denn davon profitiert jeder. Jeder Erwachsene war mal ein Kind und kann froh sein, dass es einen Jugendschutz für ihn gab.
          Dann zu sagen, „Jetzt bin ich erwachsen, jetzt interessiert mich der Jugendschutz nicht mehr“ ist in meinen Augen schlicht falsch.

          Jugendschutz betrifft nicht nur die Eltern. Es betrifft den Staat und den Anbieter genauso. Jeder steht in der Verantwortung.

          Youtube – und auch jede andere Plattform – sollte hier eindeutige Hinweise schaffen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, damit die Jugend effektiv geschützt wird. Der Staat sollte dafür sorgen, dass dies auch durchgesetzt wird und die Eltern sollten dafür sorgen, dass die Kinder dann auch trotz dieser Maßnahmen nicht an jugendgefährdende Inhalte kommen.
          Das bringt leider einige Einschränkungen für Erwachsene mit sich aber Einschränkungen gehören zu einer funktionierenden Gesellschaft mit dazu.

  4. Dieser Artikel ist so unfassbar weltfremd, und ich wage die These, dass der Schreiber nicht die geringste Ahnung von Youtube hat. Wie kann man nur einen solchen Mist verzapfen. Wenn Gronkh das Ü18-Spiel um 23 Uhr streamt, ist es danach jederzeit und für alle(!) auf Twitch abrufbar. Dann ist der Inhalt immer noch Ü18. Die Deutschen haben so dermaßen einen an der Waffel, was das angeht, das muss doch weh tun in der Birne.

    Ich brauche keine 10 Minuten, um einen Youtube-Kanal aufzumachen, aus dem absolut nicht ersichtlich ist, woher ich komme. Ich zeige mein Gesicht nicht und verlinke auf keine deutschen Geschäfte, sondern z.B. auf amazon.com. Den Account dort fake ich mir zusammen mit einer Paypal-Adresse, indem ich dort auch eine Fake-Adresse eingebe. In England eine Firma zu gründen kostet keine 200 Euro. Somit wohne ich zwar in Deutschland, umgehe aber das deutsche Gesetz, weil mich keiner erwischt.

    Selbstverständlich ist Jugendschutz wichtig, das sollte man aber in die Hände von Youtube geben! Es kann nicht so schwer sein, Videos mit einem Passwort zu schützen.

    • Moinsen,

      zum ersten Teil: Das stimmt so nicht. Man kann Inhalte zeigen und bei Twitch den FSK18-Modus aktivieren. Eigentlich ist das nur ein Fenster was sagt „ACHTUNG: Inhalt über 18. Fortfahren?“. Letztendlich so nützlich wie ein Kotelett an der Backe. Dennoch ist diese Einblendung wichtig, viel weniger wegen dem Streamer, als wegen der Plattform, welche, wenn sie das Feature nicht anbieten würden, in der Haftung stünden und nicht der Streamer.

      Außerdem sind Inhalte auf Twitch nicht für immer gelagert, selbst als Partner-Streamer erhöhst du nur die Dauer von 30 auf 90 Tage oder auf 180 Tage. Jedenfalls sind die irgendwann weg, wenn man diese nicht zum Beispiel zu YouTube exportiert.

      Klar könnte man das alles faken und sich permanent an eine Zielgruppe außerhalb der EU richten. Dafür muss nicht einmal viel gefaked sein. Wenn du einen Partnervertrag mit Amazon.com abschließt bist du sowieso steuerbefreit, da der Vertrag mit einem Unternehmen außerhalb der EU geschlossen wurde und hier das reverse charge-verfahren greift.

      Als abschließende Info: Wir sind kein Gaming Magazin, sondern ein Gaming Blog und schreiben hier meinungsgeprägte Inhalte und nur hin und wieder Beiträge, welche man als „Artikel“ ansehen könnte 😉

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