
Heute hat mich eine Werbemail von Innogames erreicht und ich weiß nicht ob ich einfach ein wenig übersensibel bin, aber ich hätte fast im Strahl in mein Mail-Postfach gekotzt! Vielleicht aber auch nur weil ich irgendwie angestaute Wut habe und die durch diesen Beitrag kanalisiere – alles möglich.
Ich habe also eine Mail von Innogames bekommen und die Betreffzeile lautet wie folgt: „Rothäute und Revolverhelden: Im Wilden Westen werden Abenteurer gesucht!„. Zwar verstehe ich den historischen Zusammenhang, aber irgendwie finde ich das schon zu weit. Nur weil es damals akzeptiert war, ich gehe ja auch nicht durch die Gegend und nenne dunkelhäutige Menschen Nigger oder sowas.
An dieser Stelle weise ich einfach kurz darauf hin, das wir Innogames eine Mail mit Link zu diesem Artikel und zu diesem Thema gesandt haben und noch auf eine Stellungnahme warten. Sobald uns diese vorliegt werden wir diese natürlich umgehend veröffentlichen.
Das Thema Rassismus in der Sprache der Medien und Literatur wird bereits seit mehreren Jahren durch die Heinrich Böll Stiftung aufgearbeitet. So wurden z.B. Neger und Zigeuner, auf Anraten der Heinrich Böll Stiftung, aus Kinderbuch-Klassikern mit der Sommerauflage 2013 entfernt.
Grundsätzlich ist die Frage aber durchaus interessant: Ab wann ist Rassismus Rassismus? Sobald sich jemand persönlich angegangen fühlt? Sobald Menschenrechtsorganisationen Kritik äußern?
Das Thema „Rothaut“ / „Redskins“ ist in Amerika präsenter als in Europa, aber nicht zuletzt musste sich sogar der amtierende Präsident Barack Obama zu diesem Thema äußern und Kritiker stellen den Begriff „Rothaut“ mit „Neger“ gleich.
In Amerika wird dieses Thema nämlich bereits seit 1968 aufgearbeitet, wo einige Sport-Teams bereits 1992 „Redskin“ aus ihrem Mannschaftsnamen entfernen mussten.
Stellungnahme Innogames, 08.08.2016, 10:49
Habe gerade einen Anruf von Peter Meyenburg, Head of Public Relations bei Innogames, zu diesem Thema erhalten. Bereits bei diesem Telefonat wurde die Begrifflichkeit „Rothaut“ aus den Übersetzungen und Templates durch „Indianer“ ausgetauscht.
Zusätzlich wurde darauf hingewiesen das Innogames 2015 den deutschen Diversity Preis erhalten hat. Dieser Preis ist eine Auszeichnung für Firmen die für Chancengleichheit, gegen soziale Diskriminierung oder Vorurteile am Arbeitsplatz stehen.
Innogames hat sich für die Verwendung der Begrifflichkeit entschuldigt und innerhalb weniger Stunden Maßnahmen zur Behebung dieses Problems ergriffen – davon könnten sich so manche Firmen dann doch etwas abschneiden.
[…] Innogames wirbt mit rassistischem Werbeslogan […]