
Werden DLCs immer mehr „notwendig“, um die Story eines Spiels in Ihrer Gänze erleben zu können?
Seit einiger Zeit stört mich der Trend, den DLCs immer häufiger mit sich bringen – nämlich, die Story eines Spiels zu „erweitern“. Denn im Grunde handelt es sich bei vielen dieser „Erweiterungen“ um das fehlende Abschlusskapitel der Story.
Ein halbes Spiel zum vollen Preis?
Nehmen wir Resident Evil 7 als Beispiel. Ein hervorragendes Spiel, das endlich wieder für richtigen Horror sorgt. Doch das Ende lässt Fragen offen. Und plötzlich werden DLCs angekündigt, welche neue Kapitel mit sich bringen. Als Kunde erhalte ich dadurch das Gefühl, dass ich mir für rund 70 Euro nur ein halbes Spiel gekauft habe und nur dann erfahre, wie es wirklich ausgeht, wenn ich nochmal Geld für den Season Pass oder die einzelnen DLCs ausgebe.
Das Gefühl hatte ich bereits bei The Elder Scrolls 5: Skyrim. Der Abschluss der Story war unbefriedigend und dann erscheint ein DLC, der viele der offenen Fragen klärt und damit ein „echtes“ Ende herbei führt. Wenn ich also nicht unbefriedigt bleiben will, muss ich nochmal Geld ausgeben.
Kaufen wir nur noch halbe Spiele, um bei DLCs zur Kasse gebeten zu werden? Klick um zu Tweeten
Es geht auch anders
Dass DLCs aber wirklich „Erweiterungen“ sein können, die einem nicht das Gefühl geben, das Hauptspiel wäre nur die Hälfte des Ganzen, zeigt The Witcher 3. Die beiden großen DLCs erzählen neue Geschichte, die aber für den Ausgang der Story völlig irrelevant sind. Das Ende des Spiels ist immer dasselbe, egal, ob man die DLCs gespielt hat oder nicht. So bekomme ich das Gefühl, ein komplettes Spiel gekauft zu haben, bei dem ich mir aber einige Zusatzquests zulegen kann, wenn ich möchte und nicht, weil ich denke, sonst nicht das Ende gesehen zu haben.
Hier ist Umdenken nötig. Entwickler und Publisher müssen begreifen, dass immer mehr Spieler erkennen werden, für den Komplettpreis eines Spiels nicht mehr das komplette Produkt zu bekommen. Und das könnte sich irgendwann mal in Frust und Ärger entladen.