Kommentar zum Sexismus in Hellblade

Ich wollte nach meinem etwas provokanten Artikel noch einen Kommentar zur Sexismusdebatte rund um das Action-Adventure Hellblade: Senua’s Sacrifice nachschieben, da ich aufgrund der Reaktionen doch noch etwas klar stellen möchte.

War der Artikel zu provokant und emotional geschrieben? Vielleicht. Aber es ärgert mich einfach sehr, dass wir im Jahr 2017 offenbar noch immer dieselben Probleme haben wie vor 50 oder 100 Jahren. Wir scheinen einfach nichts dazu zu lernen oder uns weiter zu entwickeln. Noch immer diskriminieren wir Menschen wegen bestimmter Merkmale wie Hautfarbe, Herkunft, Religion und Geschlecht. Das ist schlimm.

Ich verstehe, dass sich manche männliche Gamer nicht mit einer Frau als Heldin identifizieren können, doch muss sich jede Geschichte in einem Computerspiel um einen Mann drehen? Es gab genug starke Frauen in der Weltgeschichte wie Kleopatra, Jeanne d’Arc, Maria Stuart oder Rosa Luxemburg. Nicht nur Männer haben viel erreicht. Und die Geschichte von Hellblade dreht sich nun mal um eine junge Keltin, die sich auf der Suche nach der Seele ihres Geliebten in die Hölle begibt. Das ist die Geschichte, welche die Autoren erzählen wollten. Und hier ist einfach eine Frau die Protagonistin.

Ich habe als Kritik auf meinen Artikel gehört, dass Rassismus viel schlimmer sei als Sexismus und der Vergleich mit Nazis viel zu extrem sei. Und hier muss ich widersprechen. Für mich macht es keinen Unterschied, ob ein Mensch wegen seiner Herkunft, seiner Hautfarbe, seiner Religion oder seines Geschlechts diskriminiert, beleidigt, verfolgt, beschimpft und bedroht wird. Warum sollte es schlimmer sein, jemanden wegen seiner Hautfarbe zu diskriminieren anstatt wegen seines Geschlechts? Ist es also „besser“ jemanden zu beleidigen, weil die Person eine Frau ist? Diskriminierung ist immer schlimm und hier darf kein Unterschied gemacht werden, weswegen jemand diskriminiert wird.

Mein ehemaliger Deutschlehrer meinte einmal, jeder „Ismus“ sei schlecht, denn es würde sich dabei immer um Radikale handeln. Egal, ob Feminismus, Sexismus, Rassismus, Kapitalismus oder Nationalsozialismus, ein „Ismus“ ist immer schlecht.

Sexismus steht für mich daher auf einer Stufe mit Rassismus, Nationalsozialismus und weiteren „Ismen“. Ich mache keinen Unterschied, weswegen Personen diskriminiert werden, für mich ist jede Diskriminierung gleich schlimm und kann in Extremfällen zu widerwärtigen Dingen führen, weswegen nicht einmal der kleinste Ansatz einer Diskriminierung toleriert werden darf. Und deswegen stehen für mich die Personen, die Frauen nur wegen ihres Geschlechts beleidigen und verurteilen auf einer Stufe mit denen, die Menschen wegen ihrer Herkunft und Hautfarbe sowie Religion oder auch Sexualität diskriminieren.

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