
Ein Entwickler hat eine Vision von einem Spiel, die er gerne umsetzen möchte. Er stellt das Konzept über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter vor und findet so viel Zuspruch von den Gamern, dass die Finanzierung zustande kommt. Doch während der Entwicklung wandelt sich das Spiel und hat mit der ursprünglichen Vision immer weniger gemeinsam. Die Fans sind verärgert – zu recht?
Spiele verändern sich
Spiele entwickeln sich mit der Zeit. Während der Entwicklung bemerkt man, dass sich einige Dinge vielleicht nicht so umsetzen lassen, wie man sich das gedacht hat, man bekommt neue Ideen, die man gerne einbauen würde und andere Dinge würden sich auf andere Weise einfach besser implementieren lassen. All dies kann dazu führen, dass sich ein Spiel während der Entwicklungszeit immer mehr verändert und schließlich mit der urspürnglichen Vision kaum noch etwas gemeinsam hat. Das ist dann kein Problem, wenn man im Vorfeld noch kein Geld von den Spielern verlangt hat.
Änderungen an Kickstarter-Projekten sind problematisch
Hat man aber schon Geld eingesammelt, dann haben Gamer für die ursprünglich präsentierte Vision bezahlt. Denn sie wollten dieses Spiel gerne spielen und nicht irgendein anderes. Da mag man über kleinere Änderungen und Anpassungen hinwegsehen. Doch, sollte sich die Vision grundlegend ändern, dann könnte dies zu Problemen führen. Ein Spiel, das mal als Single-Player-RPG angepriesen wurde, dann aber ein MMORPG geworden ist, bei dem man als Anhängsel die anderen Spieler einfach ausblenden kann, um alleine zu spielen, entspricht sicher nicht dem, wofür „Backer“ viel Geld bezahlt haben. Doch was dann? Muss man dies akzeptieren? In manchen Ländern wie Australien hat man die Möglichkeit, sein Geld in solchen Fällen zurückzuverlangen. In anderen Ländern gehört es einfach mit zum Risiko, wenn man für etwas Unvollständiges Geld gibt. In jedem Fall hat ein solcher Entwickler aber immer mit einem Shitstorm zu rechnen, denn wenn man schon größere Änderungen an einem Spiel vornimmt, für das man im Vorfeld Geld eingenommen hat, dann sollte man wenigstens den Anstand haben, die Backer über diese Änderungen zu informieren und sie entscheiden lassen, ob sie weiterhin an Bord sein wollen.