
Für Deadalic Entertainment ist es natürlich wichtig, dass ihr neues Spiel in einem so bekannten Magazin wie der Gamestar behandelt und getestet wird (mit möglichst hoher Wertung). Allerdings wirkt es etwas befremdlich, wenn sich ein Publisher/Entwickler öffentlich darüber aufregt, dass es keinen Test gab. Die Redakteure der Gamestar haben als Journalisten noch immer selbst das Recht, zu entscheiden, welche Themen sie im Heft behandeln wollen. Passt da ein Adventure nicht rein, dann ist das eben so. Das ist doof für den Publisher/Entwickler aber ein Recht, darauf zu pochen, dass ein Spiel unbedingt im Heft vorkommen muss, gibt es nicht.
Gute PR-Strategie
Die Situation hat aber dennoch etwas Gutes für den Entwickler/Publisher. Denn dadurch ist das Spiel jetzt in aller Munde. Jeder diskutiert über die Situation. Ein genialer PR-Streich. Auch wir scheinen drauf reingefallen zu sein – andererseits finden wir das Thema einfach interessant und möchten auch mitreden. Schließlich sind wir im Internet, wo jeder seine Meinung öffentlich kundtun darf und will.
Hätte Daedalic es geschafft, noch einen Test von Anna’s Quest zu „erzwingen“, dann wären diesem „Beispiel“ sicher noch andere Entwickler und Publisher gefolgt. Daher war die Entscheidung der Gamestar vielleicht in doppelter Hinsicht gut. Denn man zeigt, dass man selbst entscheidet, welche Themen man als Journalisten behandelt und man lässt sich zudem nicht beeinflussen und von seiner Meinung abbringen. So hat nun letzten Endes jeder das, was er wollte. Über Anna’s Quest wird viel mehr diskutiert, als das nach einem Test in einem Spielemagazin der Fall wäre und die Gamestar hat ihre journalistische Integrität gewahrt. Eine Win-Win-Situation.
[…] sind z.B.unser Artikel zum perfiden „Cybermobbing gegen YouTuber Drachenlord„, „Müssen Spielemagazine alle Spiele testen?“ oder auch „Hatred: Das Massenmörderspiel, welches die Gamer spaltet, […]