
Die vergangenen Wochen habe ich mich mit dem Pen & Paper RPG Symbaroum beschäftigt und ziehe heute ein abschließendes Fazit.
Symbaroum fasziniert. Das interessante, düstere und spannende Szenario spricht einerseits Liebhaber klassischer Fantasy an, weckt aber auch das Interesse derjenigen, die vielleicht etwas übersättigt von „tolkienesquen“ Welten waren. Hinzu kommt ein Regelsystem, das sich einfach sehr schnell und „simpel“ spielt und dadurch den Fokus im Spiel auf die Geschichten und Entscheidungen lenkt. Es müssen nicht Hunderte an Seiten Regelwerk gewälzt oder Tabellen zu Rate gezogen werden. Man hat einfach Spaß während der Abenteuer und das ist es, was ein gutes Spiel ausmacht.
Auch die vielen Freiheiten, die man bei der Gestaltung seines Charakters hat, tragen maßgeblich mit dazu bei, sich noch viel mehr mit diesem identifizieren zu können, als das in anderen Spielen der Fall ist. Teilweise müssen schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden, beispielsweise beim Umgang mit Magie und magischen Objekten. Denn Magie hat einen Einfluss auf den Nutzer und die Umwelt und kann zu katastrophalen Folgen für beide führen, wenn unachtsam mit der arkanen Kraft umgegangen wird. All das spielt mit eine Rolle, um ein Spiel zu erschaffen, dass sich einfach rund anfühlt. Eine Welt, die trotz Fantasy glaubwürdig wirkt und von der man immer mehr erfahren will. Man möchte die Geheimnisse und Hintergründe erfahren und freut sich einfach auf jedes neue Abenteuer.
Wer auf viel Lore steht, der wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein. In Symbaroum bekommen die Spieler im Gegensatz zu anderen Pen & Paper Welten nicht jeden Millimeter der Spielwelt bis zur Erschaffung des Universums erklärt. Vieles bleibt im Dunkeln. Doch für meinen Geschmack ist das genau richtig. Ich liebe es, wenn es noch Mysterien gibt, über die sich Spieler und Spielleiter selbst Gedanken machen können. Was liegt jenseits des Waldes Davokar? Woher kamen die Dunklen Lords? Erklärungen in dieser Richtung gibt es kaum und genau das macht es so interessant, in dieser Welt zu spielen.
Ich könnte mir Symbaroum auch als Computerspiel vorstellen. Mit einem einzigartigen Multiplayer-System. Der Spieler ist grundsätzlich alleine in der Spielwelt unterwegs und erlebt ein episches Abenteuer im Stil von The Witcher 3. In der Heldenagentur kann man allerdings Ausschreibungen starten für Mitspieler und auch Anfragen anderer Spieler sehen. Diese lädt man dann in sein Spiel ein oder steigt in das Spiel eines anderen Spielers ein und erlebt dann kooperativ in einer kleinen Heldengruppe Abenteuer. Durch die Schatzsuchen im Wald ist es möglich, ein eigenes Haus in einer der Städte zu beziehen und vielleicht sogar einen Laden zu eröffnen – eine Schmiede oder ein Wirtshaus – und dort NPCs zu bedienen. Die Möglichkeiten wären endlos.
Abschließend bleibt zu sagen, dass ich schon lange nicht mehr so viel Spaß mit einem Pen & Paper RPG hatte wie mit Symbaroum. Hervorragende Arbeit, Järnringen und Prometheus.
Danke an den Prometheus Verlag für die freundliche Zusendung des Basisspiels.