Qualität oder bin ich einfach abgestumpft?

Ich bin jetzt umgezogen, nicht weit, paar Straßen weiter sozusagen, und war in dieser Zeit ohne Internet „gestraft“. Was macht man also? Man holt sich auf Steam ein paar Spiele, lädt sich diese herunter und probiert ob diese im Offline-Modus funktionieren, damit man was zu tun hat, wenn man sich sein Hirn schon nicht mit Tweets, Statusmitteilungen oder irgendeiner Faktensammlung vernebeln kann.

Ich will jetzt gar nicht darauf eingehen welche Spiele ich mir genau geholt habe, sondern viel mehr wie ich mich dabei gefühlt habe diese, sozusagen isoliert von Ablenkungen, zu spielen.

Die Umstellung von Online zu Offline

Als Zocker ohne Leben wird man schon ganz hibbelig, kann nicht ruhig sitzen, wenn man nur daran denkt ein paar Tage kein Internet zu haben, viel schlimmer ist das man mit dem was man auf dem Computer hat auskommen muss. Dann gibt es kein Spotify oder YouTube mehr, sondern nur noch mich, Spiele und meine Eindrücke – im schlimmsten Fall vielleicht noch ein wenig TV-Programm.

Dennoch ist das Spielerlebnis schon ein anderes, zum Beispiel habe ich mir, auch wenn nicht alle, mehrere Cutscenes im Spiel angesehen, welche ich normalerweise rigoros skippe, da ich Action und zocken will, sozusagen ein zugewinn.

Trotzdem verliert man an den Spielen, egal wie viele es sind, die Lust, man verliert das Interesse, man möchte wieder einen neuen Spiele-Kick empfinden, neu begeistert werden und das alles funktioniert Offline nicht so gut, wenn man eine begrenzte Auswahl hat.

Mehr Spielerlebnis durch Offline

Nach der anfänglichen Umstellung muss ich ehrlich gestehen das mir die Spiele immer besser gefallen haben. Nicht nur habe ich mir die Cutscenes angesehen, ich begann zu komplettieren, die Story zu verfolgen, mich tiefer in das ganze Spiel hineinzuarbeiten und alle Geheimnisse zu lüften, fast wie in alten SNES-Zeiten, in welchen man wochenlang vor der Konsole saß und sich Spiele wie Secret of Mana, Chrono Trigger oder Breath of Fire reingezogen hat.

Ich muss sagen das mich das durchaus irritiert hat, gerade auch rückblickend, bei meinen Bewertungen, das ich dem jeweiligen Spiel vielleicht nicht immer ganz gerecht geworden bin, einfach weil meine Auffassungsspanne reduziert ist, aber, ist die denn nur bei mir reduziert oder ticke ich einfach nur wie jeder Andere?

Wahrscheinlich ist es einfach eine Kombination, eine Kombination aus Überflutung an Informationen, Bildern, Nacktheit, das man gar keine andere Möglichkeit hat als abzustumpfen und wenn man beginnt sich zu distanzieren ein ganz anderes Gefühl oder einen komplett anderen Eindruck zu erhalten.

Gab es gute Spiele nur, weil sie nicht online waren?

Gerade als alter Konsolenliebhaber stellt sich mir gerade eigentlich die Frage ob eben diese guten Spiele wirklich so viel besser waren, doch, eigentlich waren sie das. Klar, man wurde nicht so viel abgelenkt, es hat nicht alles geblitzt und geblinkt und konnte sich komplett auf das Storytelling der jeweiligen Geschichte vom Spiel ergreifen lassen.

Das Problem ist, wie oben bereits besprochen, die Aufmerksamkeitsspanne, aber auch die abnehmende Qualität der Spiele. Dabei denke ich nicht an extrapolierte Grafiken oder 4K Mindestanforderung an Spiele, sondern wirklich die Qualität, die Story, das Spielgefühl, wie man eintauchen kann, die Musik und dann kommen bei mir erst Grafik und Animation in der Rangordnung.

Natürlich auch nicht verwunderlich, immerhin bin ich mit epischer 8-Bit-Musik aufgewachsen und weil ich das einfach so toll finde, hier mal eine kleine Auswahl von absolut tollen Stücken, die eine Atmosphäre geschaffen haben, welche seitdem selten erreicht wurde.

 

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