
Mit King’s Quest bringt Activision unter dem Label Sierra eine der Kult-Adventure-Serien aus den 1980er und 1990er Jahren zurück. Wir haben uns die erste Episode angesehen.
King’s Quest gehörte in den 1980er und 1990er Jahren zu den Spieleserien, die man unbedingt gespielt haben musste. Nun wurde eine Neuauflage begonnen, welche die Adventure-Serie ins 21. Jahrhundert bringt. Zwar ist King’s Quest kein MMO und kein RPG, aber eine solche Kult-Serie, dass wir uns entschieden haben, trotzdem darüber zu berichten.
King’s Quest ist in fünf Episoden unterteilt, welche zu verschiedenen Zeiten im Leben des Helden und späteren Königs Graham spielen. Diese Geschichten erzählt ein gealterter König Graham seiner Enkelin, die gespannt ihrem Opa zuhört. Daher springt das Geschehen immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her, was ein wenig verwirrend sein kann. Trotzdem ist die Story sehr spannend und voller Humor erzählt und man möchte ständig wissen, wie es weitergeht. King’s Quest ist im Grunde ein Adventure geblieben, allerdings ohne Point & Click- oder Parsersteuerung. Die von uns getestete Playstation-4-Version ließ sich hervorragend mit dem Controller steuern. Man lenkt Graham durch wunderschöne Landschaften, in denen es viel zu entdecken gibt. Findet man etwas Interessantes, so kann man damit interagieren, es benutzen, mitnehmen oder ansehen. Zudem besitzt man ein Inventar, in welches sich Gegenstände packen lassen. Mit diesen kann man auch mit anderen Gegenständen in der Welt interagieren, um Rätsel zu lösen. Zudem spricht man immer wieder mit vielen Personen in der Spielwelt und erfährt so mehr über die Geschehnisse, kann Hinweise erhalten oder bekommt Aufgaben.
Abenteuer mit Action
Soweit hört es sich nach einem recht klassischen Adventure an. Doch King’s Quest bietet mehr. Einige Sequenzen stecken voller Action. Beispielsweise schleicht man in die Höhle eines Drachen, um dort dessen Auge zu stehlen. Dies findet der Lindwurm allerdings gar nicht lustig und beginnt, euch zu jagen. Das wiederum führt zu Quick-Time-Events, in denen ihr beispielsweise durch rechtzeitiges und schnelles Drücken von Buttons auf dem Controller von Felsen zu Felsen hüpft. Oder ihr müsst über einen Abgrund gelangen und dort in einer bestimmten Reihenfolge auf die Fässer springen. Dies bringt zwar einerseits Abwechslung mit sich und bringt auch Action und Spannung ins Spiel, dennoch wirkt es in einem Adventure manchmal etwas fehl am Platze. Doch dem Spielspaß tut dies keinen Abbruch. Denn die interessanten Charaktere, die kniffligen Rätsel, die abwechslungsreichen Orte und die fantastische Atmosphäre, welche von der Comicgrafik und der wunderschönen Musik untermalt wird, ziehen einen einfach in das Abenteuer.
„Episode 1: Der seinen Ritter stand“ ist ein gelungener Einstieg in das Abenteuer mit einem wirklich guten Umfang. Die Story in dieser ersten Episode macht definitiv Lust auf mehr. Immer wieder trefft ihr auch Entscheidungen, die den Spielverlauf beeinflussen. Einige Rätsel können zudem auf unterschiedliche Arten gelöst werden, sodass es sich lohnt, die Episode öfters zu spielen. Diese Entscheidungen sind teilweise so gravierend, dass man komplette Spielabschnitte anders erlebt. King’s Quest setzt auf jede Menge Humor, den die deutschen Sprecher hervorragend rüberbringen. Doch auch die Dramatik kommt nicht zu kurz und man sollte einige der Figuren nicht zu sehr ins Herz schließen. Gespräche finden per Multiple-Choice statt. Man hat die Wahl, nach verschiedenen Themen zu fragen, wodurch man an wichtige Informationen kommen kann. All dies zusammengenommen motiviert einfach, die Welt zu erkunden und alles entdecken zu wollen.
Fazit
King’s Quest ist ein modernes Adventure und lässt sich eher mit Genrevertretern wie The Walking Dead oder Game of Thrones vergleichen. Nach wie vor gibt es viele tolle Orte zu erkunden, man spricht mit interessanten Personen und löst Rätsel, die nie unfair sind. All das macht King’s Quest zu einem echten Adventure. Action kommt durch Quick-Time-Events ins Spiel, an die man sich zugegebenermaßen erst gewöhnen muss. Doch sie sind nie zu schwierig zu lösen und mit etwas Übung hat man den Dreh bald heraus. King’s Quest lebt von der fantastischen Atmosphäre und den tollen Charakteren. Schon „Episode 1: Der seinen Ritter stand“ macht Lust auf mehr und man kann es kaum erwarten, zu sehen, wie die Geschichte in den anderen Episoden weitergeführt wird. So muss die Modernisierung eines Klassiker aussehen!
Wertung
Sollte man King’s Quest spielen? Ja!
Pro
- Tolle Charaktere
- Quests mit Entscheidungen
- Abwechslungsreiche Gebiete
- Knifflige aber nie unfaire Rätsel
- Atmosphärische Comic-Grafik
- Nostalgiefaktor
Contra
- Kein freies Speichern
- Quick-Time-Events könnten nicht jedermanns Sache sein
- Relativ geringe Spielzeit
- Geschichte mit Zeitsprüngen ist etwas verwirrend