Review – South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe

Mit feurigen Fürzen, Fäkalhumor und jeder Menge Nähe zur TV-Serie will South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe ein Abenteuer unterhalb der Gürtellinie abliefern.

Früher habe ich keine Folge der TV-Serie South Park verpasst. Heute sehe ich nur noch gelegentlich eine Episode. Doch bei South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe fühlte ich mich gleich „wie zu Hause“. In einem Zuhause voller Fürze, Beleidigungen, politisch nicht korrekter Witze und einem Haufen Vollspasten, die einem einfach nur ans Herz wachsen können.

Superhelden im Bürgerkrieg

Wer den Vorgänger „Der Stab der Wahrheit“ gespielt hat, der weiß, was in „Die rektakuläre Zerreißprobe“ auf ihn zukommt. Wieder seid ihr das neue Kind in der Stadt, das je nach Hautfarbe ein einfacheres oder schwereres Leben hat – schon hier beginnen wir damit, dass South Park nicht politisch korrekt ist. In der Stadt tobt ein Krieg. Die Superhelden von Cartman „Coon“ befinden sich in einem „Bürgerkrieg“ mit den „Freedom Pals“. Natürlich spielen die Kinder dies nur, doch wer South Park kennt, weiß, dass sie dabei über die Stränge schlagen und alles eine Spur zu ernst nehmen.

Nachdem ihr euch euren Charakter erstellt habt, schließt ihr euch Cartmans Truppe an und müsst typisch für ein Rollenspiel Quests erledigen. Diese Missionen – wie etwa Katzen aus Bäumen retten – führen euch quer durch die Stadt. Dabei trefft ihr auf andere Kinder, die sich eurer Party anschließen. Jedes Kind verfügt über eine spezielle „Superkraft“, die ihr nutzen könnt, um knifflige Situationen zu meistern und die Kämpfe siegreich zu beenden – mit einem Feuerfurz etwa verkohlt ihr eure Gegner. Wie schon im Vorgänger laufen die Auseinandersetzen rundenweise ab. Ihr habt pro Runde eine bestimmte Anzahl an Aktionen, die ihr ausführen könnt – solange kein Auto vorbei fährt, denn dann muss die Truppe schnell die Straße verlassen. Immerhin ist es gefährlich für Kinder, auf befahrenen Straßen zu spielen!

Rollenspiel mit Fäkalhumor

Wie sich das für ein Rollenspiel gehört, verbessert ihr euren Helden, besorgt ihm mächtigere Ausrüstung und schreitet so langsam in der Story voran, die vor Fäkalhumor und Furzwitzen nur so strotzt. Das mag nicht jedermanns Geschmack treffen, ist aber eben South Park. South Park war schon immer provokant und unter der Gürtellinie und hier macht das Spiel keine Ausnahme. Schlägt der Humor manchmal über die Stränge? Das kommt ganz drauf an, wie dick das eigene Fell ist und wo man selbst die Grenze des guten Geschmacks für sich zieht. Und genau diese Grenzen lotet auch South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe aus.

Nicht jeder Witz zündet, nicht jede Nebenquest artet zu einer epischen Geschichte aus. Nicht jeder Kampf ist eine grandiose Schlacht. Doch das ist nicht tragisch. South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe spielt sie wie eine Folge der TV-Serie. Das fängt bei der liebevoll umgesetzten Cartoon-Grafik an, die wie aus der Serie entsprungen scheint und geht über die dieses mal glücklicherweise deutsche Sprachausgabe mit den Originalsprechern der TV-Serie bis zur völlig übertriebenen und durchaus abstrusen Handlung sowie allem, was eben unterhalb der Gürtellinie stattfindet.

South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe ist South Park. Hier darf man keine Ernsthaftigkeit erwarten, keine politisch korrekte Story und vielleicht auch kein perfektes Gameplay. Die stimmige Atmosphäre ist es, die einen eine Folge der TV-Serie spielen lässt. Und wie cool ist das bitte? Natürlich nur für die, die South Park mögen. Alle anderen werden wohl sowieso nur mit dem Kopf schütteln.

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Fazit: South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe ist einfach nur Spaß. Ja, hier läuft nicht alles rund. Die Missionen hätten abwechslungsreicher sein können, nicht jeder Witz trifft ins Schwarze und ein wenig tiefgründigere RPG-Elemente hätte ich mir auch gewünscht. Aber was soll’s, solange es Spaß macht und man ordentlich was zu lachen hat?

Wertung: 8/10

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