Endlich mal keine Orks und Elfen, sondern ein Szenario, wie es gar nicht mal so abwegig ist – das bietet das MMO The Division. Wir haben uns den Mix aus RPG und Shooter angeschaut und verraten euch, wie gut er ist.
The Division machte vor allem durch die fantastische Grafik auf sich aufmerksam, die im Spiel und in Bewegung sehr beeindruckend ist und eine beklemmende Atmosphäre erschafft, eben weil alles sehr realistisch aussieht. Doch The Division überzeugt nicht durch die Grafik – die ist nur Mittel zum Zweck. Das Onlinegame fesselt durch die spannenden Kämpfe, die vielen Missionen, das gelungene Teamplay, die runden RPG-Elemente und einen interessanten Ansatz, wie man Single-Player- und Onlinespiele miteinander vereinen kann.
Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Terroristen haben New York durch einen Biowaffenangriff außer Gefecht gesetzt. Ein Großteil der Bevölkerung der Stadt ist tot, der Rest versucht, irgendwie zu überleben. Denn die Regierung hat New York unter Quarantäne gestellt und die Stadt abgeriegelt. Niemand kommt rein oder raus. Das führt dazu, dass in der Stadt das Chaos ausbricht. Es werden regelrechte Schlachten um Nahrungsmittel und Medikamente geführt. Es gibt kein Recht und keine Ordnung mehr. Ihr seid ein Schläfer-Agent, der in der Stadt als einer der wenigen Überlebenden aktiviert wird. Eure Aufgabe: Das Chaos einzudämmen und nebenbei herauszufinden, ob die Terroristen, die den Angriff verübt haben, noch in New York sind.
Ihr beginnt in Manhattan mit rudimentärer Ausrüstung und müsst euch zunächst mal zum ersten Safehouse vorkämpfen. Dort trefft ihr nicht nur auf andere Spieler, sondern auch auf Angehörige des Militärs, die euch mit ersten Missionen eindecken. Im Safehouse knüpft ihr Kontakte zu anderen Spielern und schließt euch zu Gruppen zusammen, um die Aufträge gemeinsam zu erledigen. Oder ihr zieht alleine los. Die Aufgaben sind vielfältig. Ihr müsst von Banditen eingenommene Gebäude befreien, Medikamente oder andere Versorgungsgüter sicherstellen, Kameras reaktivieren, um für mehr Sicherheit zu sorgen, und noch vieles mehr.
Nachdem ihr Manhattan verlassen habt, geht es in die eigentliche Stadt, die riesig und in verschiedene Zonen unterteilt ist. In die Zonen solltet ihr euch nur mit dem angegebenen Level wagen. Genau, in The Division kann euer Held aufsteigen. Indem ihr Feinde ausschaltet, Missionen absolviert oder Bürgern helft, erhaltet ihr Erfahrungspunkte.
Über diese steigt ihr in Stufen auf, wodurch ihr neue Fertigkeiten freischalten und nutzen könnt. Neben diesem Verbessern des Helden ist es außerdem wichtig, nach der Ausrüstung zu schauen. Auch diese ist in verschiedene Kategorien eingeteilt, von der regulären Waffe, bis zur seltenen, die dafür extrem durchschlagskräftig ist. Dadurch entsteht der Drang, immer nach besserem Loot zu suchen, da die Beute zufällig von den Gegnern fallen gelassen wird. In New York gehört es zudem zu euren Aufgaben, eine Basis zu errichten und diese immer weiter auszubauen. Dadurch schaltet ihr neue Funktionen und Features frei, die euch bei der Befreiung der Stadt nützlich sein werden.
Die Kämpfe sind ein Highlight im MMO. Diese laufen wie in einem Shooter ab, sind also aktiv und schnell. Zielen ist angesagt, genau wie Deckung suchen. Man sollte immer taktisch vorgehen, da Munition knapp ist. In größeren Arealen findet ihr allerdings immer wieder Kisten, durch welche ihr Ausrüstung wie Medipacks, Munition oder Granaten aufstocken könnt. In den Kämpfen müsst ihr eure Umgebung zu eurem Vorteil nutzen und am besten im Team agieren, um die Feinde in die Zange zu nehmen. Der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben und Kämpfe richtet sich einerseits nach eurem Level und andererseits nach der Anzahl an Spielern in der Gruppe. Wer PvP mag, der darf sich in die Dark Zone begeben. Dort können die Spieler zu Abtrünnigen werden und sich gegenseitig bekämpfen.
Das ist nicht so gut
The Division hat auch seine Schattenseiten. Diese zeigen sich durch das Balancing, das zwar gut funktioniert, aber nur durch einen Trick möglich ist, welcher an der Atmosphäre kratzt. Die Level der Gegner passen sich an eures an. Das bedeutet, dass ihr zwar immer eine Herausforderung habt, wenn ihr in den Straße New Yorks unterwegs seid und auf Feinde trefft, doch man hat auch kaum das Gefühl, wirklich stärker zu werden. Man hat immer das Gefühl, mehr oder weniger auf der Stelle zu treten. Zudem wiederholen sich viele Missionen oft und manchmal lässt das Zusammenspiel mit anderen zu wünschen übrig, wenn diese meinen, Schabernack treiben zu müssen und beispielsweise die Türen der Safehouses blockieren.
Trotz dieser Kritikpunkte macht The Division unheimlich viel Spaß und motiviert immer wieder zum Weiterspielen. Auch die Möglichkeit, dass man entweder alleine oder mit Freunden unterwegs sein kann, ist etwas Besonderes. Denn entscheide ich mich dazu, alleine loszuziehen, dann bin ich auch wirklich alleine in New York unterwegs und sehe andere Spieler nur in den Safehouses. Das tut der Atmosphäre richtig gut.
Wertung
Sollte man The Division spielen? Ja!
Pro
- Viele Missionen
- Spannende Shooter-Kämpfe
- Alleine oder mit Freunden spielbar
- Fantastische Grafik
- Gute RPG-Komponenten, die nicht zu komplex sind
- Lange Spielzeit
Contra
- Levelscaling der Gegner
- Missionen wiederholen sich oft
- Story könnte etwas spannender erzählt sein