Review: Wolfenstein 2 – The New Colossus

Das böse Regime aus Germanien hat die USA überrannt. Zeit für Held B.J. Blazkowicz, wieder zu den  Waffen zu greifen. Denn in Wolfenstein 2: The New Colossus geht es nicht nur um die Freiheit der Menschen, sondern auch um etwas sehr Persönliches…

Die Story des neuen Shooters beginnt in den USA der 1960er Jahre, die sich – wie eingangs erwähnt – im eisernen Griff eines brutalen Regimes befinden. Da Held Blazkowicz Vater von Zwillingen wird, will er nicht, dass diese in einer solchen Welt der Unterdrückung aufwachsen und macht sich wieder einmal auf, gegen die Feinde zu kämpfen.

Also wird kurzerhand eine Revolution angezettelt, welche Blazkowicz mit einigen Rekruten vom gekaperten U-Boot „Hammerfaust“ aus leitet. Dieses dient als Basis und Ausgangspunkt für die Missionen. Das hört sich dieses Mal alles recht ernst und auch ein wenig untypisch für die sonst so völlig überzogenen und auch schwarzhumorigen Geschichten der Serie an. Doch keine Angst, der Humor kommt auch bei The New Colossus nicht zu kurz. Das Spiel ist genauso abgedreht und durchgeknallt wie der Vorgänger.

Ein Shooter wie er um Buche steht

Das Spielprinzip bleibt der Reihe treu. In der Rolle des B.J. Blazkowicz ballert ihr euch durch abwechslungsreiche Levels voller Feinde. Der Shooter lässt jede Menge Oldschool-Gefühle aufkommen. Denn hier geht es einfach nur darum, zu ballern. Ihr findet Medipacks, die ihr aufsammelt, Munition und neue Waffen. Das spielt sich sehr schnell und macht jede Menge Spaß. Hier stehen keine tiefgründigen Rollenspiel-Elemente oder andere Genre-Experimente im Weg. Wolfenstein 2: The New Colossus ist ein Shooter. Punkt. Und genau so spielt er sich eben auch. Schnell, actionreich, spannend und einfach nur spaßig. Moment, Blazkowicz kann doch neue Fähigkeiten erhalten und besser werden. Schon aber das geschieht nicht über ein Skillsystem, sondern automatisch und „natürlich“. Nutzt ihr beispielsweise eine Waffe häufig, dann könnt ihr besser mit dieser umgehen, ohne erst über ein Skillsystem Fähigkeiten freischalten zu müssen. So bleibt das Spiel im Kern ein Shooter, man muss sich nicht groß mit einem „Management“ herumschlagen, bekommt aber trotzdem das Gefühl, mit der Zeit besser zu werden.

Neben den Hauptmissionen widmet mir ihr euch auch vielen Nebenaufgaben, durch welche ihr beispielsweise Distrikte freischaltet, zu denen ihr euch dann begeben könnt. Dort erwarten euch dann etwa Attentatsmissionen. Die Nebenaufgaben sind ganz ok, das Highlight stellen aber die Hauptmissionen dar, in denen es ordentlich zur Sache geht. Die Rate an Explosionen pro Minute dürfte vielleicht einen neuen Rekord für einen Shooter erreicht haben. Die Inszenierung der Action und der Aufgaben ist einfach nur spektakulär und völlig „over the top“, was aber wiederum zu Wolfenstein passt.

Kleine Mängel, die aber nicht so wild sind

Allerdings gibt es auch ein paar kleinere Mängel. Etwa die KI der Soldaten. So heftig der Schwierigkeitsgrad in den höheren Stufen ist, so dumm agieren die feindlichen Soldaten manchmal. Sie gehen meist nach dem selben Muster vor und werfen Granaten aus ihrer Deckung. Auch in Sachen Steuerung hätte ich mir ein wenig mehr Komfort gewünscht – was aber auch an meinen Wurstfingern und meiner generellen Grobmotorik im Umgang mit Controllern liegen könnte – gespielt wurde nämlich die PS4-Version.

Von der Präsentation her weiß Wolfenstein 2: The New Colossus aber zu überzeugen. Die kleinen Details in den Levels wie Propagandaposter, die spektakulären Effekte, die passende Musik- und Sounduntermalung und sogar die gelungene deutsche Sprachausgabe erzeugen eine klasse Atmosphäre!

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Fazit: Wolfenstein 2: The New Colossus ist ein hervorragender Single-Player-Shooter. In einer Welt, in der gefühlt jedes Spiel ein Destiny 2 mit Social Hub sein will, ist das einfach eine willkommene und erfrischende Abwechslung. Die Präsentation ist absolut gelungen, der Umfang stimmt und über kleinere Mängel wie den knackigen Schwierigkeitsgrad, die manchmal fummelige Steuerung und die KI-Aussetzer der Feinde kann man da schon hinwegsehen.

Wertung: 8/10

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