Shroud of the Avatar zwingt Spieler zum PvP

Das Selective Multiplayer RPG Shroud of the Avatar wird mit der nächsten Version eine sehr kontroverse Änderung einführen.

Bisher stand der Grundsatz im Vordergrund, dass Spieler durch das Selective Multiplayer Verfahren viele Freiheiten genießen sollten, das Spiel so zu spielen, wie sie es gerne hätten. Das wird sich nun ändern.

In der Community des Spiels existiert eine sehr lautstarke PvP-Fraktion, welche sich die alten Tage von Ultima Online zurückwünschen. Man möchte so viele Spieler im PvP haben wie möglich – auch die, die eigentlich gar nichts damit anfangen können.

Man erinnere sich an die Anfangstage von Ultima Online, als gerade Neulinge und die Spieler, die mit PvP nichts am Hut hatten, ständig angegriffen und gegängelt wurden. Bisher war es in Shroud of the Avatar so, dass niemand zum PvP gezwungen wurde. Man musste sich für PvP „flaggen“, also eine Markierung setzen, damit andere sehen konnten, die Person ist für PvP bereit und kann angegriffen werden. Das führte zu jeder Menge Kritik von Seiten der PvP-Fraktion.

Nun knickte das Entwicklerstudio Portalarium offenbar vor diesem Teil der Community ein. Denn uns wurde eine Liste mit kommenden Änderungen zur nächsten Version des RPGs zugespielt. In dieser ist zu lesen, dass man Spieler nun in PvP kämpfe zwingen wird, wenn diese PvP Zonen betreten. Man wird diese Zonen nicht mehr im Single Player oder Friends Only Modus betreten können, was diese Modi quasi ad absurdum führt.

Nun mag man anmerken, dass Spieler, die kein PvP mögen, diese Zonen einfach meiden sollten, doch so einfach ist es nicht. Zum einen beschneidet Portalarium hier massiv die spielerischen Freiheiten, was komplett gegen das ursprünglich angekündigte Spielprinzip der freien Entscheidung, in welchem Modus man spielen will, geht. Auch die Erkundung der Welt wird stark eingeschränkt. Wenn man interessante Orte wie eine Shardfall Zone auf der Karte sieht, so kann man sie nicht mehr alleine erforschen, sondern wird „zur Schlachtbank“ geführt, weil man dazu gezwungen wird, PvP zu spielen.

Damit rückt Shroud of the Avatar den Anfangszeiten von Ultima Online näher. Man kann jeden überfallen, den man möchte. Egal, ob dieser will oder nicht. Bei Ultima Online musste dies abgeschafft werden, weil dem Spiel deswegen scharenweise die Spieler davongelaufen sind. Und bei SotA führt man dies nun wieder ein, weil ein kleiner, lautstarker Teil der Community dies verlangt. Dafür „verrät“ man die Grundprinzipien des Spiels und macht jeden Spieler zu einem „Opfer“ für Griefer.

Hinzu kommt, dass einige dieser PvP Zonen für den Verlauf der Story wichtig sind. Das heißt, selbst diejenigen, die diese Zonen eigentlich meiden würden aber gerne der Story folgen wollen, werden dazu gezwungen, am PvP teilzunehmen. Man will versuchen, für diese Spieler alternative Wege durch die Zonen anzubieten, doch man kann sich jetzt schon ausmalen, dass gerade diese Wege von Griefern wimmeln werden. Man hat ja schließlich aus Ultima Online nichts gelernt.

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