Sind gewalttätige Spiele ein Katalysator für Attentate und Terror
Sind gewalttätige Spiele ein Katalysator für Attentate und Terror

Nach den Vorkommnissen der letzten Tage, speziell in München, ist ja nun der Ruf nach einer Diskussion über gewalttätige Videospiele im Entstehen und was soll ich sagen, ich finde das eigentlich gut.

Der eigene kritische Blick kann nicht schaden

Gerade in einem jungen Medium und einer jungen Branche, wie der Spieleindustrie, kann es nicht Schaden ab und an mal einen kritischen Blick anzuwenden und sich selbst zu hinterfragen.

Natürlich sind Videospiele grundsätzlich jetzt nicht Schuld an Attentaten oder Amokläufen, es wird aber argumentiert das diese durchaus eine Rolle gespielt haben könnten und das kann man auch nicht ignorieren.

Ja, nicht jeder der Computerspiele spielt plant im nächsten Moment etwas abscheuliches zu tun, aber wenn jemand diese Veranlagung hat, dann wird er dieses Spiel instrumentalisieren um diese im ersten Moment zu befriedigen um sie im finalem Schritt dann in die Realität zu tragen.

Gaming ist die Hure des 21. Jahrhunderts

Persönlich glaube ich das durch die Dienstleistung von Prostituierten effektiv Straftaten verhindert werden, denn hier können Männer oder Frauen ihre Phantasien ausleben, ohne diese in die „echte Welt“ tragen zu müssen.

So sehe ich das auch im Bereich Gaming. Jeder hat mal einen miesen Tag und muss einfach ein paar Aggressionen abbauen. Einige gehen ins Fitness-Studio, gehen joggen, putzen die Wohnung, essen oder spielen eben ein Spiel.

Und ja, manche die zu Prostituierten gehen nutzen dies auch als Einstieg zur Befriedigung ihres Verlangens, dennoch wird nicht jeder Freier ein Vergewaltiger oder Mörder, der Meinung ist auch Frau Prof. Dr. Breitlauch von der Hochschule Trier, so wie das National Bureau of Economic Research.

Die Verantwortung liegt im Umfeld

Ich bin der Meinung das Freunde und Familie merken müssen wenn sich jemand massiv distanziert, in seiner eigenen, kleinen Welt abtaucht und sich, auf Grund mangelnder sozialer Kontakte oder familiärer Zuwendung, beginnt zu radikalisieren.

Wenn sich das familiäre Umfeld einen Dreck um eine Person kümmert, es keine Freunde gibt und es die Person massiv belastet, sogar in psychiatrischer Behandlung ist, dann ist das meiner Meinung nach ein Versagen des Umfelds.

Den verwirrten Attentäter will ich jetzt nicht „frei sprechen“, auf gar keinen Fall, aber man muss durchaus eingestehen das er unter Umständen von der Gesellschaft / seinem sozialen Umfeld in die Richtung „gepusht“ wurde.

Ist keine Legitimierung, aber niemand macht so einen Schritt und erschießt sich am Ende selbst, einfach so aus Langeweile, oder weil man es irgendwo gesehen hat.

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3 Kommentare

  1. Ich denke auch, dass man da die Spiele nicht verantwortlich machen kann. Hier zieht einfach das häufig eingestreute Argument, dass viel zu viele Ego-Shooter spielen, aber deswegen im RL nicht gewalttätig sind. Georg Milzner hat während seiner Recherchen zu seinem Buch „Digitale Hysterie: Warum Computer unsere Kinder weder dumm noch krank machen“ mit einem US-Offizier gesprochen. Der meinte, dass das Problem der Ego-Shooter nicht darin besteht, dass sie mehr Jugendliche zu Gewalttaten treiben, sondern dass diese dann auch tatsächlich treffen, was früher wohl nicht der Fall war.
    Wahrscheinlich ist es sogar so, dass Soziale Netzwerke das größere Problem sind. Da Mobbing durch diese ganze andere Ausmaße annimmt. Per Message sagt sich vieles einfacher, das man face-to-face nie sagen würde. Und Kinder und Jugendliche sind bekannterweise grausam. Ich habe eher Bedenken, dass durch die Sozialen Netzwerke immer mehr Jugendliche in die Außenseiterrolle gedrängt werden.
    Also ich gebe dir hier recht: die Verantwortung liegt nach wie vor im Umfeld.

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