So profitieren Spieler vom Online Gaming

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Gamer sehen sich oft Vorurteilen ausgesetzt. Doch oftmals handelt es sich um Klischees. Zahlreiche Studien haben längst bewiesen, dass das Spielen zahlreiche Vorteile bietet. Das Zocken ist schließlich nicht nur eine Abwechslung vom Alltag, sondern trainiert zahlreiche Fähigkeiten, die man im Berufsleben durchaus einsetzen kann. Es baut Stress ab und sorgt für Zufriedenheit. Gleichzeitig haben Gamer die Möglichkeit ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern und Kooperation zu lernen. Damit nicht genug kann das Spielen sogar das Gedächtnis älterer Menschen verbessern.

Ein entsprechendes Experiment wurde vor zwei Jahren erstmals auch in Deutschland gestartet. Dabei testeten 100 Pflegeeinrichtungen seniorengerechte Videospiele auf ihre Tauglichkeit. Diese sollten zukünftig einen wichtigen Platz in der Vorsorge einnehmen. Dort setzt man jedoch weniger auf Grand Theft Auto, als vielmehr auf Videospiele des Start-up Retro Brain. Diese sind speziell auf Senioren zugeschnitten. Ping Pong und Kegeln sind besonders beliebt. Doch bevor es für uns so weit ist, geht es nicht nur um Spaß, sondern auch um ein umfassendes Training zahlreicher Fähigkeiten.

  1. Verbessertes Sehvermögen
  2. Risikoabschätzung auf Basis von Mathematik
  3. Gamer sind entscheidungsstark
  4. Die motorischen Fähigkeiten profitieren
  5. Kreativität, Glück und keine Aggressionen

Verbessertes Sehvermögen

Unser erster Punkt erscheint auf den ersten Blick absurd. Schließlich haben zahlreiche Generationen von Eltern versucht ihren Nachwuchs vom Bildschirm wegzulocken, um dessen Augen zu schonen. Doch Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Videospiele nicht schädlich für die Augen sind. Ganz im Gegenteil, sie schärfen sogar die Sinne.

Schon 2007 fand eine Studie aus den USA heraus, dass bereits nach 30 Stunden zocken, eine deutlich verbesserte räumliche Auflösung bei den Testpersonen zu bemerken war. Sie konnten kleine und dicht platzierte Objekte klar erkennen. Anderer Untersuchungen zeigten auf, dass die Wahrnehmung feiner Kontrastunterschiede bei Gamern um fast 60 Prozent höher ausfällt. Das kann beispielsweise beim Autofahren bei schlechter Sicht entscheidend sein. Selbst Personen, die mit der Augenkrankheit Grauer Star geboren wurden, konnten durch das Spielen ihre Sehfähigkeit verbessern.

All das wurde festgestellt, nachdem die Studienteilnehmer einen First-Person-Shooter gespielt hatten. Bei diesen Games muss der Spieler das gesamte Blickfeld überwachen und schärft somit die Sinne. So hilft das Game dem Gehirn sich neu zu verdrahten und effektiver auf optische Reize zu reagieren.

Strategie und Risikoabschätzung auf Basis von Mathematik

Ganz erstaunliche Fähigkeiten weckt auch das Kartenspiel Poker. Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung handelt es sich dabei vor allem um ein Strategiespiel. Hier sind mathematische Fähigkeiten ebenso gefragt, wie eine gute Menschenkenntnis und starke Nerven. Immerhin handelt es sich bei dem Kartenspiel um mathematisch begründete Aggression.

Nur wer seinen Gegner richtig einschätzt und seine Chancen je nach Lage der Situation richtig bewerten kann, wird langfristig erfolgreich sein. Das lässt sich trainieren. Seit dem Boom von Online Poker mit Echtgeld ist das Spiel mathematisch vollkommen offen gelegt. Die Spieler können Strategien erlernen und in der Praxis erproben. Es verwundert daher nicht, dass zahlreiche Profis auch an der Wallstreet gern gesehene Broker sind. Ihre Fähigkeiten sind schließlich auch am Aktienmarkt gefragt. Wer Poker spielt, lernt die Mathematik zu nutzen, um sein Risiko abzuschätzen und die richtige Strategie zum Erfolg anzuwenden. Gleichzeitig geht es darum die richtigen Entscheidungen schnell zu treffen.

Gamer sind entscheidungsstark Beim Spielen stehen wir ununterbrochen vor der Frage, welche Entscheidung wir treffen sollen. Gaming ist daher ein perfektes Training für entscheidungsschwache Menschen. Sie lernen schnell die Situation einzuschätzen und eine Entscheidung zu treffen. Selbst wenn diese falsch war, so findet man schnell heraus, dass es besser ist eine falsche Entscheidung zu treffen, als gar keine. Fehler lassen sich bestenfalls korrigieren.

Dass Gamer entscheidungsstark sind, hat die Wissenschaft ebenfalls längst bestätigt. Gaming führt zu einer erhöhten Sensibilität. Das beeinflusst eine breite Palette allgemeiner Fähigkeiten positiv. Diese sind maßgeblich für eine erfolgreiche Karriere. Dazu zählen beispielsweise das Multitasking, schnelle Schlussfolgerungen, eine gute Orientierung und Freunde nicht in einer Menschenmenge zu verlieren. Immerhin besteht unser tägliches Leben fast ausschließlich aus Entscheidungen. Dabei sammelt unser Gehirn alle Bruchstücke von optischen und akustischen Informationen, die es kriegen kann. Daraus resultiert dann die Entscheidung für eine Handlung. Für Gamer ist dies täglicher Alltag. Sie trainieren diesen Prozess ununterbrochen und können daher die nötigen Details schneller erkennen und verarbeiten.

Die motorischen Fähigkeiten profitieren

Das wirkt sich auch auf die Motorik aus. Untersuchungen aus Australien wiesen den positiven Effekt schon bei Kindern nach. Deren Fähigkeiten waren deutlich besser, wenn der Nachwuchs interaktive Videospiele ausprobiert hatte. Dabei verbesserten sich die Bewegungsfertigkeiten und die Koordinationsfähigkeiten. Offenbar hatten die Games auch Einfluss auf die Auge-Hand-Koordination. Dies gilt nicht nur für Kinder, sondern natürlich auch für Erwachsene. Am Beispiel von Chirurgen zeigte sich, dass diese, wenn sie Videospiele spielten, weniger Fehler machten, als ihre Kollegen.

Kreativität, Glück und keine Aggressionen

Diese zahlreichen Vorteile, die Videospiel bei Gamern haben, sind jedoch nicht das Ende der Fahnenstange. Gamer sind kreativer und glücklicher. Sie haben weniger Aggressionen, weil sie diese beim Spielen abbauen. Es ist daher durchaus sinnvoll im Gespräch mit Skeptikern auf die zahlreichen Vorteile des Gamings hinzuweisen. Wer gern und oft zockt, entwickelt und verbessert viele Fähigkeiten, die für ein erfülltes Leben und eine erfolgreiche Karriere hilfreich sein können.

Nach Ansicht vieler Experten denken Gamer komplexer und können Informationen differenzierte verarbeiten. Sie haben kürzere Reaktionszeiten und können Probleme schneller lösen, als der Durchschnittsbürger. Die technische Affinität kann im Zug der Digitalisierung im Berufsleben nur ein weiterer Vorteil sein. Daher können sich Zocker mit gutem Gewissen ihren Games widmen.

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