Spiegelneuronen: Gewaltbereitschaft durch Computerspiele wird erhöht

Neuronen Abstrakt
Neuronen Abstrakt

Vorab möchte ich erwähnen, dass dies kein „Computerspiele sind alle böse“-Artikel wird, dennoch lassen sich gewisse Neurofakten auch nicht von der Hand weisen und auf diese gehe ich in dieser Kolumne ein.

Was sind Spiegelneuronen?

Bevor ich dich hier langweile, einmal eine kurze Zusammenfassung was Spiegelneuronen überhaupt sind. Spiegelneuronen werden aktiv, wenn wir einen Vorgang sehen oder hören – beim Menschen werden die Spiegelneuronen auch aktiv sobald wir gesagt bekommen das jemand etwas getan hat und zwar genau die gleichen, als wie wenn wir diesen Vorgang selbst ausgeübt hätten.

Das heißt im Umkehrschluss, wenn wir einen Vorgang beobachten, hören, ausüben, gesagt bekommen das jemand etwas getan hat oder tun wird, den wir vorher noch nie wahrgenommen haben, dann wissen wir erst einmal, neuronal gesehen, nichts damit anzufangen.

Erst seit 2010 wissen wir unter Nachweis, dass diese Spiegelneuronen ebenfalls beim Menschen vorhanden sind und die gleichen Verhaltensweisen aufzeigen. Ein Beispiel dafür wäre das Gefühl „Mitleid“ – man leidet mit jemandem mit, weil man die Situation und die Gefühlswelt nachempfinden kann, da man diese bereits, und sei es nur aus Erzählungen, in der Vergangenheit wahrgenommen hat.

Spiegelneuronen und Computerspiele

Kommen wir an dieser Stelle einmal zu unserem Themenbezug, den Videospielen. Spiegelneuronen sind, meiner Meinung nach, auch ein Grund dafür warum Storytelling-Spiele, so lange sie an bestimmte Emotionen anknüpfen, ein Erfolg werden können – natürlich hängt das auch immer von der jeweiligen Geschichte, den Charakteren, als auch den individuellen Erfahrungen des Spielers ab.

Daraus kann man ableiten das gewaltverherrlichende Computerspiele, bei denen man aktiv die Steuerung übernimmt, audiovisuelle Impulse empfängt und vielleicht einer Glorifizierung der Gewalt gegenübersteht, dieses Verhalten vom Gehirn als solches abgespeichert wird.

Natürlich begehen Personen, die solche Spiele spielen, nicht grundsätzlich Straftaten, denn wir haben ja millionenfach Einflüsse und Impulse, gerade im moralischen Sektor, die dieser Handlung gegenüberstehen. Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen das diese Spiele für anfällige Personen ein Anreiz sein kann.

Weiteres Spiegelneuronen-Beispiel: Eifersucht

Nehmen wir als Beispiel einen sehr eifersüchtigen Mann. In seinem Kopf ist es für ihn das Gleiche ob sein/e Frau/Mann ihn betrügen könnte oder es schon getan hat, denn bei diesen Empfindungen werden die gleichen Spiegelneuronen aktiviert, ihm fehlt dann nur der passende Gegenfilter.

Selbstverständlich gilt dies nicht nur für Videospiele, sondern alle Medien, jede Begegnung und jede Begebenheit, der Unterschied liegt in der zusätzlichen motorischen Einbindung des Spielers, also, dass man selber aktiv spielt.

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