Unfertiges Spiel, Vollpreis und Abogebühren?

Wenn selbst große Unternehmen wie Atari unfertige Spiele als Early Access Version zum Vollpreis auf den Markt bringen oder Onlinespiele wie Shroud of the Avatar Ewigkeiten im Early Access verbringen und den vollen Preis verlangen – und nun sogar darüber nachgedacht wird, ein optionales Abo einzuführen – dann läuft etwas falsch. Early Access ist bestimmt nicht dazu gedacht, dass man ein Spiel auf Ewigkeiten als unfertiges Produkt verkaufen kann.

Der volle Preis für ein unfertiges Produkt?

Gibt es wirklich Gamer, die es gut finden, für ein komplett unfertiges Spiel voll zur Kasse gebeten zu werden und dann eventuell noch eine Abogebühr bezahlen sollen? Klar, jeder muss wissen, wofür er sein Geld ausgibt, doch wie man bei den DLCs gesehen hat, kann so etwas dazu führen, dass es sich schnell etabliert. Es gab große Beschweren über die DLC-Politik von Spieleunternehmen, doch gekauft wurden sie trotzdem und jetzt sind DLCs zu einer Standardpraktik geworden. Dasselbe könnte beim Vertrieb von Onlinespielen passieren. Irgendwann haut jeder seine Pre-Alpha zum Vollpreis raus und verlangt ein optionales Abo. Dann spielt man jahrelang eine unfertige Version und es gibt keine Garantie, dass man jemals ein fertiges Produkt bekommen wird. Geht das Geld oder die Lust aus, dann war es das.

Early Access sollte eingeschränkt werden

Ich mag vom alten Schlag sein, der gerne ein Produkt kauft, das „fertig“ ist und das dann eben nach und nach durch Updates erweitert wird. Ich befürworte Early Access in einem gewissen Rahmen. Gerade für kleinere Studios ist es eine gute Möglichkeit, in einer frühen Entwicklungsphase an Einnahmen zu kommen und Feedback der Tester zu sammeln. Doch ich bin der Meinung, dass die Dauern, die ein Spiel im Early Access verbringen darf, eingeschränkt werden sollte. Und zwar auf sechs bis maximal zwölf Monate. Wer es nicht schafft, in dieser Zeit eine „fertige“ Version zu veröffentlichen, der hat eben Pech gehabt. Dann wird das Spiel entweder offline genommen oder man veröffentlicht wirklich etwas unfertiges. Dann überlegt es sich jeder Entwickler zweimal, wann er damit beginnt, ein Spiel über Early Access verfügbar zu machen. Denn das Risiko einer Spieleveröffentlichung sollte immer beim Entwickler oder Publisher liegen. Doch so, wie es momentan mit Early Access und der Veröffentlichung von Onlinegames läuft, wälzen die Entwickler die Verantwortung auf die Käufer ab. Denn man hat als Entwickler dann ja immer die Ausrede, dass ein Spiel noch nicht fertig ist.

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