Die Videospielindustrie entwickelt sich laufend weiter und Spielemacher versuchen dabei immer wieder neue Wege zu finden, um die Erfahrungen an der Konsole, dem PC oder mobilen Geräten neuzugestalten. Viele der neuen Technologien sich darauf ausgelegt, noch immersivere Erlebnisse auf der digitalen Ebene zu kreieren – und das gelingt! Zwei Beispiele dafür sind VR-Games und Spiele via Stream. Beide Technologien bieten die Möglichkeit, mit anderen Spielern in Kontakt zu treten und dabei einen gemeinsamen, virtuellen Raum zu kreieren. Wir sehen uns die Unterschiede der beiden innovativen Spielweisen etwas genauer an!

VR: Zeit und Raum vergessen
Die virtuelle Realität ist darauf ausgelegt, Spieler komplett einzunehmen und in eine fremde Welt zu katapultieren. Dabei werden gleich mehrere Sinne beansprucht und von der Außenwelt abgeschirmt. Dank des VR-Headsets hören und sehen User nämlich nichts mehr außer der virtuellen Welt. Darin liegt auch der große Unterschied zu dem Spielen am Bildschirm. Da die Außenwelt – etwa der Rand des Bildschirms, das eigene Wohnzimmer und Co. – gar nicht mehr im Blick sind, fällt es umso leichter, sich ganz auf das digitale Erlebnis einzulassen. Da man den Ton nicht über Boxen hört, die sich mit den Umgebungsgeräuschen vermischen können, sondern integrierte Kopfhörer verwendet, wird auch das auditive Erleben der Realität ausgeblendet. Dadurch, dass der Bildausschnitt mit der Bewegung des Kopfes mitwandert, wird dem Gehirn suggeriert, man wäre wirklich in einem dreidimensionalen Raum angekommen. All diese Faktoren lassen Zeit und Raum vergessen und bieten spannende Gaming-Sessions in fantasievollen Universen.
Stream: Gemeinsame Zeit auf digitaler Ebene
Neben VR scheint sich auch ein weiterer Trend in der Gaming-Welt zu etablieren: nämlich der Einsatz von Video-Streaming zum gemeinsamen Spielen. Statt sich einfach nur über einen Chat oder per Audio zu verbinden, haben User dadurch die Möglichkeit, Quality-Time mit ihren Freunden trotz räumlicher Distanz zu genießen. Diese Art des gemeinsamen Erlebens passt natürlich nicht zu jedem Genre. Während eine Videokonferenz bei Shootern wie CS:GO für zu viel Ablenkung sorgen würde, kann es bei einer Runde virtuellem Monopoly den Spaßfaktor deutlich erhöhen. So können Teilnehmer beim digitalen Spieleabend nämlich trotzdem die Reaktionen der anderen erleben oder nebenbei plaudern. Für einige Spiele ergibt die Kommunikation per Video besonders Sinn. Wer z. B. gemeinsam einen Online Escape Room lösen möchte, kann im Stream diskutieren und nach Lösungen suchen. Viele der Rätsel sind visuell, weshalb man Dinge aufzeichnen oder Symbole kombinieren muss. Diese können sich dann auf der Kamera gegenseitig gezeigt werden.

Gemeinsam Spielen: VR vs. Stream
Beide Technologien können hervorragend dazu genutzt werden, um mit anderen Spielern in Kontakt zu treten und gemeinsame Erlebnisse zu kreieren. Während Gaming mit Stream natürlich nur mit mehreren Spielern Sinn ergibt, kann man mit dem VR-Headset auch viele Singleplayer-Games nutzen. Möchte man jedoch mit anderen in der virtuellen Realität interagieren, so klappt dies mittels Avatar. Dieser kann meist vom Spieler selbst nicht gesehen werden – man sieht bspw. nur die Hände und Füße wie im echten Leben auch – dient jedoch als Interaktionsfläche für andere User. So können Spieler in Games wie DiRT Rally aus der gleichnamigen erfolgreichen Reihe gemeinsam die virtuelle Realität betreten und sich auf der Rennstrecke miteinander messen. Oftmals unterscheiden sich die Genres, die mit VR oder per Stream erlebt werden können, es gibt jedoch Ausnahmen, die einen direkten Vergleich möglich machen.
Ein gutes Beispiel dafür ist das klassische Kartenspiel Poker. Im Stream kann Poker online mit Freunden erlebt werden, als säße man sich direkt am Spieltisch gegenüber. Dabei können nämlich auch Mimik und Gestik analysiert und die eigene Körpersprache gekonnt eingesetzt werden. Ein guter Bluff kann selbst ein schlechtes Blatt zum Guten wenden. Mit der Software von PokerStars erstellen Spieler eigene Pokerclubs und können genau steuern, wer diesen beitreten darf. So kann sichergestellt werden, dass nur die eigenen Freunde und Bekannte am Bildschirm per Video erscheinen. Gleichzeitig gibt es das Game PokerStars VR für die Oculus Quest und auf Steam, mit dem Spieler per Avatar in einem Poker Room Platz nehmen können. Auch hier gelingt eine immersive Spielerfahrung, allerdings fallen Körpersprache und Mimik weg. Gleichzeitig kann das Abschirmen der Außenwelt dazu führen, dass die Konzentration erhöht und Ablenkungen vermieden werden.
VR und Gaming per Stream sind Trends der Spieleindustrie, die sich bereits durchgesetzt haben. Beide ermöglichen es Usern, tief in die Spielwelt einzutauchen und mit anderen Mitspielern in intensiven Kontakt zu treten. Genre-mäßig unterscheiden sich beide ein wenig, trotzdem haben beide Spielweisen zahlreiche Gemeinsamkeiten.