
Windows 10 und Gaming – schon seit letztem Jahr gibt es Kontroversen darüber, ob sich die Performance durch einen Umstieg auf das neueste Betriebssystem aus dem Hause Microsoft verbessert und ältere Spiele damit kompatibel sind. Mit der nächsten Version „Creators Update“, die nun offiziell vorgestellt wurde und im kommenden Frühjahr für alle Besitzer von Windows 10 als kostenloser Download bereit stehen soll, will Microsoft auch seine letzten Kritiker überzeugen. Ob damit wirklich alles schneller, spannender und kommunikativer für Gamer wird?
- Verbesserungen für Xbox-One-Nutzer
Als erstes neues großes Feature kündigte Microsoft erst kürzlich in New York an, dass Spieler mit dem Creators Update nun eigene Wettbewerbe und Herausforderungen erstellen können. Am Beispiel „Killer Instinct“ veranschaulichte der Konzern, wie einfach Gamer Regeln festlegen und ihre Freunde zum Spielen einladen können. Dafür soll es in Windows 10 eine neue Turnier-Funktion von Xbox Live geben, die auch für Xbox-One-Nutzer kostenlos sein wird. Das „Xbox Play Anywhere Programm“ hat Microsoft schon vor einigen Wochen gestartet: Wer ein Spiel erst einmal gekauft hat, kann es sowohl auf dem PC unter Windows 10 als auch auf der Xbox One spielen, z. B. Forza Horizon 3 und Gears of War 4. Die Xbox One S soll mit dem Creators Update zudem eine Dolby-Atmos-Unterstützung für 4K-Blurays erhalten, mit der das 3D-Spielen und Video-Streamen sowohl optisch als auch akustisch ein täuschend echtes Erlebnis werden könnte. - Live-Streaming
Zudem verbaut Microsoft die Streaming-Plattform „Beam“ direkt in Windows 10. Im Spielmodus „Custom Tournaments“ werden Videospiele so direkt live ins Internet übertragen, damit Fremde oder Freunde die virtuellen Schlachten verfolgen und ihre Kommentare dazu abgeben können. Soweit, so bekannt: Microsoft tritt damit in Konkurrenz zu Amazons erfolgreichem Live-Streaming-Videoportal Twitch.tv wie auch zu Googles Streaming-Plattform „YouTube Gaming“. Es bleibt abzuwarten, ob „Beam“ den Usern hier noch einen Mehrwert bieten kann. Denn bislang ergänzen sich twitch.tv und YouTube Gaming vergleichsweise gut: Während YouTube für Let’s Plays, Reviews, Fan-Zusammenschnitte und Replays zuständig ist, ist Twitch der Live-Experte für Spieler im Netz.
Fazit
Spätestens an dieser Stelle kommt ein kleines bis großes Aber: Damit die Streams flüssig laufen, bedarf es nicht nur eines Updates. Nicht nur das Betriebssystem spielt bei der Performance eine Rolle, sondern auch die verbauten Komponenten, unterschiedliche Treiber, die Anzahl der Programme im Hintergrund und eine ganze Reihe von weiteren Faktoren, die von Rechner zu Rechner variieren. So kann die Performance bei einer mittelmäßigen Grafikkarte und einem Ethernet mit 100 Mbit/s schon ohne LAN-Spiele abnehmen, da der Prozessor mit der Umsetzung des Netzwerkprotokolls und des Datenaustauschs schon stark ausgelastet ist. Dadurch kommt es momentan bei vielen Usern immer noch zu Fehlern, weil Windows 10 nicht mehr mit dem Netzwerk verbunden ist. Ob sich das mit dem Creators Update verbessert, werden alle Xbox- und Windows-10-Besitzer im Frühling erfahren.