Wir haben bei Steam nachgefragt, doch das Schweigen spricht Bände!

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In einem der letzten Beiträge habe ich mich ja über die geplante Veröffentlichung eines Vergewaltigungssimulators auf der Games-as-a-Service-Plattform Steam beschwert und auch angekündigt Steam zu kontaktieren. Das haben wir getan, jedoch bekamen wir seit dem 04. März 2019 weder eine Pressemeldung, noch eine sonstige Reaktion auf unsere Mail.

Ich gebe zu, meine Mail war nicht sehr freundlich, ich mein, warum sollte sie es auch? Immerhin unterstützt hier eine Firma ein verachtenswertes Produkt und die Angestellten gehen hinterm Schreibtisch in Deckung.

In unserer Mail haben wir angekündigt, sollten wir keinerlei Rückmeldung von Steam erhalten, wir eben spekulieren müssen und das ist dann wohl offensichtlich gewollt. Unterstützt also Steam die Veröffentlichung eines Vergewaltigungsspiels billigend?

Die Antwort lautet: Offensichtlich. Zwar wurde das Spiel in Deutschland gesperrt, sodass man es sich auch nicht mehr so ganz einfach beim Durchstöbern vom Steam-Store finden kann, es ist aber durchaus noch vorhanden. Das heißt im Umkehrschluss: Steam nimmt billigend eine Rufschädigung in Kauf, nur um ein Spiel auf den Markt zu drücken, welches es aus moralischen, ethischen und menschlichen Gründen nicht geben dürfte.

Persönlich bin ich darüber sehr enttäuscht, ein Stück entsetzt, verärgert und teilweise richtig wütend. Mir war schon immer klar das Männer noch ein klassisches Rollenbild im Gamingsektor vorziehen. Habe da auch mit ein paar weiblichen ehemaligen Branchenkolleginnen gesprochen und ausnahmslos ALLE konnten mir mehrere Vorfälle von unangebrachtem Verhalten oder Anzüglichkeiten oder der Herabwertung der Leistung von Frauen auf dem Arbeitsplatz berichten. Das deckt sich relativ mit meiner persönlichen Erfahrung als homosexueller Mann, der in diesem Sektor gearbeitet hat.

Ist also die Diskriminierung von Frauen von Steam gewollt, wenn man so ein Produkt billigend in Kauf nimmt? Natürlich nicht von jedem Angestellten, aber, ich finde man hat auch eine Verpflichtung sich als Angestellter in so einem Fall auf die Hinterbeine zu stellen. Wenn man bedenkt das 1/3 aller Gamer-Frauen aus Großbritannien schon einmal Opfer von Diskriminierung durch Männer geworden sind, dann sollte man durchaus eine gewisse Sensibilität an den Tag legen.

Eigentlich sehr Schade, denn damit werde ich nie wieder einen Kauf direkt bei Steam tätigen (wie gesagt, über 450 Spiele in der Bibliothek, kann ja jeder nachrechnen). Wer so mit den Gefühlen von Kunden umgeht, der wird von mir auch nur noch als Zugriffspunkt und nicht mehr als Einkaufspunkt genutzt. Dann kann ich auch lieber einen Ratgeber zu Online Casinos lesen und habe am Ende mehr davon.

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