
Vielen ist offensichtlich immer noch nicht bewusst, dass YouTube ein knallhartes Geschäft ist. Dieser Umstand ist gerade für kleinere Entwicklungsstudios herausfordernder, denn diese verfügen oftmals nicht über die notwendigen finanziellen Mittel sich eine große Werbekampagne leisten zu können.
Was wäre da also einfacher als YouTuber anzuschreiben, diesen ihr Spiel kostenlos zur Verfügung zu stellen und dafür ein wenig Berichterstattung in Form von Reviews, Let’s Plays oder Previews zu erhalten?
So einfach ist es nicht, denn YouTube ist knallhart
Gerade größere YouTuber verlangen für die Berichterstattung nicht das Spiel, sondern auch Geld. Gegen eine kleine Aufwandsentschädigung ist ja auch nichts einzuwenden, doch wenn ein YouTuber von sich aus mindestens 22.000 Dollar für 1 Video fordert, dann hat das mit Entschädigung nichts mehr zu tun, sondern nur noch mit einem knallharten Geschäft.
Seien wir mal ehrlich, viele YouTuber, mit kleineren Kanälen würden sich ein 2. A****loch freuen, wenn sie die Möglichkeit bekämen kostenlos einige Spiele zu erhalten und würden sich ein Arm ausreißen um den Publisher / Developer glücklich zu stimmen, weil für diese Leute ist das noch etwas besonderes.
Natürlich ist der Arbeitsaufwand geringer nur einen YouTuber anzuschreiben und zu hoffen das es eine Art „Kettenreaktion“ auf kleinere YouTuber gibt, ich behaupte aber das der Kosten/Nutzen-Ratio so maginal ist, dass man sich vielleicht doch lieber auf richtig passionierte Zocker fokussieren sollte.
Die Empörung ist groß, doch der Entwickler will eigentlich nur wissen ob es sich lohnt!
Der Reddit-Beitrag ist voll mit Kritik zu diesem Thema, dass sich YouTuber kaufen lassen, das es an der Kennzeichnung eines „gesponsorten Inhaltes“ handelt fehlt, das die Fans und Follower glauben das, was der YouTuber einem zeigt sein privater Geschmack ist und wie falsch doch das ganze ist.
Und wisst ihr was? Ja, in all diesen Punkten haben sie recht, doch das will der Entwickler gar nicht wissen. Sein Hauptanliegen ist eigentlich mehr Daten zu erhalten wie und ob sich ein Let’s Play oder Let’s Test etc. auf die Verkaufszahlen in Steam und co. auswirken. Im Gesamttenor ist man zu dem Entschluss gekommen, dass sich dies so minimal auf die aktiven Verkaufszahlen auswirkt, dass es die Kosten, jedenfalls in diesem Rahmen, nicht rechtfertigt.
Das hätte ich denen aber auch vorher sagen können. Die deutschen YouTuber-Netzwerke beginnen immerhin auch erst bei einem TKP von 75 EUR und das ist noch im unteren „Subscriber-Segment“. Das heißt, es werden dir bei einer Buchung minimal 10.000 Videoaufrufe in einem bestimmten Zeitraum garantiert, und du zahlst dafür 750,00 EUR.
Das Problem der Netzwerker mit den Netzwerken
Gerade in den letzten Monaten haben sich einige deutsche YouTuber sehr medienwirksam von ihren Netzwerken getrennt und eine Großzahl an Missständen hingewiesen. So wurde mehrfach darauf verwiesen, dass es inzwischen nur noch um Geld geht und nicht mehr um den Spaß an der Sache und das auch die fehlende Unterstützung innerhalb des Netzwerkes eher schlecht organisiert ist.
Dem stimme ich voll und ganz zu. Ja, auch wir sind mit unserem YouTube-Kanal einem Netzwerk beigetreten, haben aber keinerlei Verpflichtungen, ein Forum wo man sich austauschen kann und sogar eine Sektion wo Entwickler und Publisher ihre Spiele zum Review anbieten, alles kostenlos.
Damit sich das finanziert wird ein Teil der Werbeeinkünfte unseres Kanals einbehalten, was uns aber nicht stört, da die eh im Cent-Bereich sind und wir den Vorteil einer aktiven, sich helfenden Community durchaus hoch bewerten, dennoch sind solche Netzwerke selten, denn beim Großteil geht es nun einmal um ein gewinnorientiertes Unternehmen und nicht um Hobbyzocker, die einfach ein wenig, virtuell, gemeinsam mit anderen Zocken wollen.