Das Ende des Free to Play-Modells?

gameZINE beleuchtet das mögliche Ende des Free to Play-Modells, das von Mythic-Gründer Mark Jacobs vorhergesagt wurde.

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Steht die Zukunft des Free to Play-Modells auf dem Spiel? Werden nur minderwertige kostenlose MMORPGs vertrieben? Kehren wir bald wieder zurück zum Abomodell? Wenn es nach dem Gründer von Mythic Entertainment, Mark Jacobs, geht, dann schon.

Mark Jacobs behauptet in einem Interview mit Eurogamer.net: „Ich denke, dass wir wieder einen Wandel sehen. Dieser Wandel wird nicht über Nacht passieren, aber man kann in den Foren und von Spielern hören, dass ein Teil des Problems beim Free to Play-Modell daran liegt, dass die Spiele oft Müll sind. Genau wie es kostenlose Handyspiele sind.“ Kann man eine solche Aussage stehen lassen?

Fakt ist: Viele Spieler sehen in den Worten „Free to Play“ ein rotes Tuch und assoziieren dies tatsächlich mit minderwertiger Qualität. Nicht ganz zu unrecht, denn als dieses Modell aufkam, bedeutete es meist, dass man sich unfaire Vorteile in einem Spiel erkaufen konnte und auch die Qualität der Spiele kam nicht an die von Abo-MMORPGs heran. Was aber auch daran lag, dass die Free to Play-MMOs in einem Betastatus veröffentlicht wurden, über den viele Entwickler gar nicht erst hinauskommen (wollen), um ständig Verbesserungen daran vornehmen zu können. Doch inzwischen hat sich dies deutlich geändert.

„Die Publisher bringen einfach irgendwas raus und wollen mit dem Handel von echtem Geld Gewinn einfahren. Aber, um das zu tun, müssen sie die Produktionskosten gering halten…“ „Ich denke, einige Spieler werden dieser Sache müde. Sie sind gewillt, etwas mehr zu bezahlen. Wollen sie $5 im Monat bezahlen? $10? $20 im Monat?

Ich weiß es noch nicht aber ich denke, wir werden einen Wandel vom Free to Play-Modell wieder hin zu einem Modell sehen, dass nicht bedeutet, dass eines für alle passt“, so Mark Jacobs. Der Umschwung von ehemaligen Abo-MMORPGs wie Der Herr der Ringe Online oder City of Heroes zeigt aber, dass das Free to Play-Modell nicht immer nur bedeutet, dass diese Spiele minderwertige Qualität haben. Auch neu erscheinende Titel wie Forsaken World oder Grand Mondial beweisen dies.

Schaut man sich an, aus welcher Ecke die Unkenrufe über die „miese Qualität von Free to Play-MMOs“ kommen, zeigt sich, dass sich hier meist nur Hardcore-Spieler beschweren. Spieler, die viel Zeit für ihr Hobby haben sind natürlich mit einem Abo gut bedient. Aber was ist mit den Gelegenheitsspielern?

Diejenigen, die ebenfalls ihrem Hobby nachgehen wollen, dafür jedoch nicht mehr so viel Zeit aufbringen können? Müssen Sie 14 Euro im Monat bezahlen und können dafür vielleicht nur wenige Tage spielen? Für diese Casual-Player ist das Free to Play-Modell besser geeignet, da sie hier selbst bestimmen können, wann und wie viel sie ausgeben und wie lange sie spielen möchten.

Dass es hier aber Spieler gibt, die dieses System auch ausnutzen, um sich Vorteile zu verschaffen, ist leider ein negativer Nebeneffekt. Inzwischen sind einige Unternehmen auf ein Hybrid-Modell umgestiegen, bieten also ein Abo für diejenigen an, die lange und „ernsthaft“ spielen wollen, geben aber andererseits die Möglichkeit, kostenlos zu spielen mit der Option, in einem Ingame-Shop zusätzliche Inhalte zu kaufen.

„Es gibt einen großen Prozentsatz an Spielern, die geneigt sind, für Qualität und eine gute Spielerfahrung zu bezahlen“, so Jacobs weiter. Das stimmt sehr wohl, aber dies darf keinesfalls bedeuten, dass man eine Spielergruppe wie die Gelegenheitsspieler ausschließt, indem man ihnen ein Abo aufzwingen will, welches sich für sie einfach nicht lohnt.

Momentan befindet sich das Free to Play-Modell noch im Aufwind, aber vielleicht sind die Hybrid-Modelle wirklich die bessere Lösung. Vielleicht überrascht man uns auch mit etwas völlig neuem, das beide Spielerbereiche zufrieden stellt. Aber engstirnig zu sein und sich auf nur die Hardcore- oder nur die Casualspieler konzentrieren, ist der falsche Weg.

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