Ich nehme die Einladung an und steige wieder in das Spiel ein / Quelle: http://eu.battle.net/hearthstone/de/media/#wallpaper

Aufgehört habe ich mit Hearthstone kurz nach Release der neuesten Erweiterung Whispers of the Old Gods, also circa im Mai diesen Jahres. Diese Erweiterung war in den Wochen davor meine Hauptmotivation zu spielen und fleißig Gold zu farmen, um möglichst viele Packs der Erweiterung erstehen zu können und um mir dann wiederum, so zumindest erhofft, ein paar solide Decks mithilfe der neuen Karten basteln zu können. Mithalten war das Motto und der Plan ging einigermaßen auf. Nur wenige Tage nach Veröffentlichung der göttlichen Erweiterung verlor ich jedoch urplötzlich die Lust am Karteln. Frust und Langeweile waren wohl im Nachhinein die Hauptgründe für das abrupte Ende meiner Beziehung zu Blizzards Karten-Hit. Ich wandte mich anderen Zeitverschwendungen zu und Hearthstone geriet drei Monate lang in Vergessenheit- bis zum gestrigen Tag.

Nach Laden der Updates und der Realisierung ein neues Abenteuer (Eine Nacht in Karazhan) verpasst zu haben, steige ich zunächst im Standard Modus mit einem alten C’thun-Priest Deck wieder ins Spielvergnügen ein. In Phase eins meines kleinen Experiments möchte ich ausschließlich Decks testen, welche ich vor 3 Monaten erstellt habe und seitdem nicht mehr angerührt habe. Mit meiner C’thun-Priest Combo fühle ich mich auf Rank 22 wie ein Rentner auf einem Skateboard. Ich will noch mit den coolen Kids mithalten aber bereits bei der ersten Kurve wirft es mich vom (Spiel-)Brett. Das C’thun Deck ist viel zu langsam und schwerfällig, gegen die ersten zwei Gegner habe ich nicht die geringste Chance. Diese waren, nebenbei bemerkt, beides Murloc Palas und plötzlich weiß ich nur zu gut wieder warum ich vor 3 Monaten dem Spiel abgeschworen hatte.

Ich wechsle zu meinem Hybrid Hunter, ein schnelles Deck, Face Damage lautet hier die Devise. Ich gewinne die nächsten drei Spiele, finde mich schnell wieder in die Dynamiken der Karten ein. Gewisse Kombos und Synergien finden sich in den vielen Windungen meines Gehirns, ich komme relativ schnell wieder in einen gewissen Flow. Das Face Deck holt mir also im Gegensatz zu meinem Priest-Tentakel mehr Siege, deutet aber auch darauf hin, dass sich in meiner Abwesenheit nicht besonders viel verändert hat: Schnelle, aggressive Decks sind gegenüber langsamen Decks, welche auf späte Entfaltung setzen, immer noch auf dem Vormarsch.

Ein Blick in den Meta-Report zu Beginn meiner zweiten Testphase bestätigt diese Vermutung. In Tier 1 tümmelt sich, genau wie schon vor drei Monaten, fröhlich der Aggro Schamane und auch der altbekannte Tempo Mage ist anzutreffen. Mein zuvor getestetes Hybrid Hunter-Deck befindet sich nach wie vor in Tier 2, obwohl seit 3 Monaten nicht nennenswert verändert. Ich beschließe also, das Tempo-Mage Deck zu testen um auch ein aktuelles Deck in den Kampf schicken zu können. Auch hier finden sich wieder kaum Veränderungen in der Struktur des Decks. Dieses ähnelt weitläufig meinem bereits vorhandenen Tempo Mage-Deck und beinhaltet die üblichen Verdächtigen (Flamewaker, Mana Wyrm,…).

Im Deck-Test gewinne ich hier ebenfalls drei von fünf Matches. Diese gestalten sich teilweise sogar recht spannend, jedoch treffe ich bald wieder auf alte Gesichter. Gerade als ich mich zum Beispiel frage, wo denn der altbekannte Secret-Pala bleibt, läuft mir natürlich just in diesem Moment einer über den Weg. Immerhin scheinen sich die Patron Warrior nicht mehr so zahlreich herum zutreiben, im Großen und Ganzen treffe ich dennoch auf viel bereits Bekanntes. Mein Tempo-Mage schlägt sich soweit gut, die Spielmechanik ist mir immer noch weitläufig die gleiche, dennoch oder vielleicht genau deswegen, packt mich die einstige Begeisterung nicht erneut.

Es hat sich, zumindest auf den ersten Blick, nicht viel verändert in Hearthstone. Altbekannte Decks (Aggro Shaman, Tempo Mage) und Combos regieren die Ranglisten, C’thun wirkt schon längst wieder überholt. Schnelle und aggressive Decks beherrschen nach wie vor das Spiel. Angesichts dieser (fehlenden) Entwicklung finde ich derzeit auch keine Motivation das Spiel wieder aufzunehmen, obwohl ein Wiedereinstieg zu diesem Zeitpunkt durchaus immer noch gut möglich wäre. Hearthstone ist dabei ein bisschen wie Fahrrad fahren: Man verlernt es nicht und kann immer wieder damit anfangen, doch wenn es einem zuvor bereits keinen Spaß mehr gemacht hat, wird man auch bei einem Neustart keine Begeisterung dafür aufbringen können.

 

 

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