PC-Spiele bei Kindern – Kontrolle ein Muss

Smartphones für Kinder und Jugendliche – Kontrollverlust der Eltern
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Heutzutage werden Kinder immer früher an die moderne Technik herangeführt. Schon die Kleinsten besitzen oftmals einen eigenen Computer, der ihnen zur freien Verfügung ins Kinderzimmer gestellt wird. Den Gefahren, die von offenbar harmlosen PC Spielen ausgehen, sind sich viele Eltern dabei gar nicht bewusst. Dabei hilft es oftmals schon, bestimmte Einstellungen vorzunehmen, um die Gefahren für das eigene Kind auf ein Minimum zu reduzieren. Außerdem sollten Eltern darauf achten, welche Spiele überhaupt genutzt werden. Nicht immer sind die für jedes Alter geeignet, enthalten horrende Spielszenen oder sogar Elemente klassischer Glücksspiele, die schneller zur Sucht führen als man es sich vielleicht vorstellen kann. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz fordert Eltern deshalb auf, genauer hinzuschauen. Mit nur wenigen einfachen Tipps lassen sich viele Probleme im Vorfeld vermeiden. Noch größer sind die Gefahren, die von Spiele Apps auf dem Handy oder Tablet ausgehen. Dort lauern nämlich hohe Kosten durch In-Game Käufe, deren Tragweite ein Kind noch gar nicht abschätzen kann.

Altersempfehlungen fehlen oftmals komplett

Die Seite Sueddeutsche.de weist in ihrem Beitrag deutlich darauf hin, dass besagte In-Game Käufe keine rechtliche Wirksamkeit haben, so sie denn von Kindern durchgeführt haben. Schließlich sind unter 14-jährige überhaupt nicht geschäftsfähig, Jugendliche von 14 bis 18 Jahren nur bedingt. Das Hauptproblem an den Apps und PC-Spielen ist, dass die Informationen zu den Kosten oftmals alles andere als transparent sind. Bestimmte Pakete zu erwerben, kann mitunter mehrere hundert Euro kosten. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat in dem Zusammenhang Betreiber von insgesamt 14 Apps geprüft. Einige waren bereit, das Geld für einen In-Game Kauf zurückzuerstatten. Viele Konzerne stellen sich dagegen quer. Wer sein Geld dennoch erhalten möchte, dem bleibt nur der Weg über die Gerichte. Der ist zum einen sehr langwierig, zum anderen aber auch kostspielig, wobei es zudem schwer fällt, überhaupt eine Aussage über die Erfolgsaussichten zu treffen. Woran es oftmals fehlt, sind Informationen zu den möglicherweise entstehenden Kosten. Somit lässt sich eine App genauso wie diverse Spiele am PC ohnehin nur schwer einschätzen. Und wenn schon Erwachsene oftmals böse Überraschungen erleben, dann ist es für Kinder geradezu unmöglich, die Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Ein Klick auf den Button, schon sind etliche Euro weg.

Eltern in der Pflicht – lieber zwei Mal hinsehen

Der Verbraucherschutz macht deutlich, dass Altersempfehlungen in vielen Fällen vergeblich gesucht werden. Was nach einem Spiel für Kinder aussieht, muss nicht zwingend als solches entwickelt worden sein. In der Glücksspielbranche versteht sich das von selbst, doch leider gibt es viele Apps, in denen sich keinerlei Informationen zum Mindestalter finden. Für Eltern bleibt also letztlich nur die Möglichkeit, sich Spiele am PC oder Smartphone sehr genau anzuschauen. In-Game Käufe können über den Netzbetreiber direkt gesperrt werden. Damit erspart man sich eine Menge Ärger und läuft nicht Gefahr, dass das eigene Kind unwissentlich hunderte Euro investiert.

Casino Spiele generell verboten

Martin Hill von Casinos.info weist in seinen ausführlichen Tests immer wieder darauf hin, dass Casino Spiele aller Art ausschließlich für Erwachsene gemacht sind. Das Problem ist jedoch, dass viele Automaten sehr kindlich gestaltet werden. Man könnte also zumindest augenscheinlich davon ausgehen, es handle sich um PC Spiele, die auch den Jüngsten gefallen würden. Genau aus diesem Grund ist es immens wichtig, sich der Verantwortung als Eltern bewusst zu werden. Nicht alles was nach einem „Kinderspiel“ aussieht, ist auch tatsächlich für Kinder und Jugendliche geeignet. Während seriöse Online Casinos jedoch sehr strenge Kontrollen durchführen, damit der Jugendschutz gewährleistet ist, fehlt es klassischen Spieleentwicklern oftmals an diesem Schutz. Wie schon gesagt, gibt es Altersempfehlungen eher selten. Demnach sind die Eltern gefragt, Spiele wenn nötig selbst zu testen, ehe sie ihre Kinder darauf loslassen. Das kann auf lange Sicht viele Probleme – bis hin zur Spielsucht – verhindern.

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