Gameforge adé? Handyspiele aufgegeben und großer Stellenabbau!

Gameforge gesteht sich das Versagen auf dem Handymarkt ein und entlässt 90 Mitarbeiter (20 Prozent). Doch die Zukunft ist noch immer ungewiss!

Es vergeht fast kein Monat, in welchem größere Stellenabbaus, Einstellungen, Zusammenlegungen oder sonstiges bekanntgegeben wird. Nun scheint es den drittgrößten Publisher in Deutschland getroffen zu haben: Gameforge.

Erst 2012 versuchte der Spieleanbieter in den Markt für Spiele auf dem Handy einzusteigen, laut eigener Aussage sollte es sogar das zentrale Standbein in der Unternehmensplanung werden. Da hat man wohl gedacht, man kann so einfach auf den rasant wachsenden Mobile-Games-Markt aufspringen.

Nur 4 Jahre später gesteht das Unternehmen sich, seinen Angestellten und seinen Kunden das Versagen dieser Strategie ein und gibt den Mobile-Games-Markt auf, inklusive Entlassungen von 90 Kolleginnen und Kollegen.

Rückkehr zu den Wurzeln bei Gameforge

Auf Grund des Versagens bei Gameforge im mobilen Sektor, sowohl für Handys, als auch Tablets, fühlt man sich nun dazu berufen seinen Fokus wieder auf die Veröffentlichung von Spielen auf dem PC zu lenken. Die eigentliche Frage ist doch: Klappt das überhaupt?

Die Spiele die Gameforge anbietet sind alt und wenig innovativ. Auch der Zukauf von Frogster und Spielen wie Runes of Magic, TERA oder AION kamen bei weitem nicht an den Erfolg von Metin 2 heran. Das eigentliche Steckenpferd war Metin 2, was inzwischen über 10 Jahre auf dem Markt ist und bei weitem nicht an Spiele wie World of Warcraft herankommt.

Fokus auf ausländische Entwickler

Anstatt weiterhin intern zu entwickeln hofft man nun auf 3 Spiele, welche nicht in Deutschland entwickelt wurden. Da wird natürlich am Personal, an den Gehältern und an der Kreativität gespart. Das Problem ist: Keines dieser 3 Spiele sieht für mich erfolgsträchtig aus, ist aber nur meine subjektive Meinung.

Vor allem, wenn man, wie angekündigt, diese Spiele im Free-2-Play-Stil vermarkten will, mit Cash Shop und Zahlungen von echtem Geld im Spiel für virtuelle Güter.

Anstatt also die eigenen Entwicklungsprozesse und das Personal zu optimieren, wird weggekürzt und irgendein Ramsch von Dritten gekauft. Mit den richtigen Tools und Programmen lassen sich inzwischen sehr gut auch kostenlose Handyspiele in kürzester Zeit erstellen und anbieten.

Vielleicht hätte das Management hier einfach mal ein wenig mehr Kreativität zulassen und weniger auf Reproduktion von dem was es schon gibt bestehen sollen. Um die Kolleginnen und Kollegen tut es mir da aber schon leid, denn diese Fehlentscheidungen sind selten im unteren Management zu finden.

Nun werden sie als überflüssig behandelt und systematisch ausgemustert, aber Hauptsache man schreibt sich groß Work-Life-Balance auf die Stirn. Man muss sich echt nicht wundern das die wirklich kreativen Menschen immer schneller aus der Gaming-Branche verschwinden, denn hier wird die Freude an der Arbeit verbrannt.

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1 Kommentar

  1. Interessanter Artikel. Dass Metin2 das Steckenpferd gewesen sein soll ist aber seltsam. Ich glaube kein Spiel wurde weniger beworben.

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